Fünf Fälle von Corona-Mutationen
Ortenau Klinikum ist betroffen

In der Ortenau wurden fünf Fälle von Corona-Mutationen nachgewiesen, davon ist auch das Ortenau Klinikum Offenburg am Ebertplatz betroffen. | Foto: ag
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Offenburg (st). Im Ortenaukreis sind fünf Fälle von Corona-Virus-Mutationen nachgewiesen worden, das teilt das Landratsamt am Donnerstag, 28. Januar, mit. Die Fälle seien im Zusammenhang der Coronavirus-Surveillance-Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit ermittelt worden, nach der Labore bundesweit PCR-positive Proben auf ihre RNA-Sequenz untersucht würden, um einen besseren Überblick über die in Deutschland zirkulierenden Varianten des Coronavirus zu bekommen. Bei den fünf dem Gesundheitsamt des Ortenaukreises bestätigten Fällen sei die Mutation „N501Y“ nachgewiesen, die zu den Virusvarianten „B.1.1.7“ (Großbritannien), „B.1.351“ (Südafrika) und „B.1.1.28“ (Brasilien) zählt. Um welche Virusvariante es sich genau handele, sei noch unklar. Die Virusmutation, die vor allem in Großbritannien und Irland bereits sehr verbreitet seien, sei Experten zufolge leichter übertragbar als die ursprüngliche Form von Sars-CoV-2.

Eine infizierte Person sei nach ihrer Ansteckung als Corona-Patient auf der Covid-Station im Ortenau Klinikum am Ebertplatz behandelt worden. Inzwischen müsse diese Person nicht mehr stationär behandelt werden und sei bereits aus dem Ortenau Klinikum entlassen worden, sie befinde sich in Quarantäne. In Zusammenhang mit diesem Fall seien bislang zwei weitere Infektionen mit der Mutation bestätigt worden.

Bei zwei weiteren, davon unabhängigen Fällen, habe das Gesundheitsamt des Ortenaukreises ebenfalls die engen Kontaktpersonen ermittelt. In allen Fällen befänden sich die Kontaktpersonen in Quarantäne und es würden PCR-Abstriche veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung durch asymptomatischen Virusträger zu minimieren. Ergäben sich daraus weitere positive Fälle, würden entsprechende weiterführende Laboruntersuchungen veranlasst, bei der das Erbmaterial des Virus genau untersucht werde, um Mutationen zu entdecken. Es sei nicht auszuschließen, dass auch bei weiteren Proben Mutationen nachgewiesen würden.

In enger Abstimmung mit dem Landesgesundheitsamt und dem Gesundheitsministerium Baden-Württemberg hat das Ortenauer Gesundheitsamt laut Pressemitteilung auf der Covid-Station im Ortenau Klinikum am Ebertplatz folgende Akutmaßnahmen angeordnet:

  • Auf der betroffenen Covid-Station, die bereits vom normalen Klinikbetrieb isoliert ist und nur unter besonderen Schutzmaßnahmen betreten werden darf, werden keine neuen Patienten aufgenommen. Auch werden derzeit keine Patienten entlassen oder auf andere Stationen verlegt.
  • Bei allen Patienten wird ein neuer PCR-Abstich vorgenommen, um eventuell weitere Mutationen erkennen zu können.
  • Nicht mehr behandlungspflichtige Patienten werden erst entlassen, wenn keine weiteren Mutationen festgestellt worden sind.
  • Das gesamte ärztliche und pflegerische Personal der Station wird neben den bereits etablierten Routinetestungen erneut getestet (Antigen-Schnelltest und zusätzlicher PCR-Test).

Der weitere Klinikbetrieb am Ortenau Klinikum in Offenburg, Betriebsstelle Ebertplatz, sei von den Maßnahmen nicht betroffen. Die Klinik nehme unter den bekannten Corona-Bedingungen, wie beispielsweise besonderen Hygienemaßnahmen, eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten und einem eingeschränkten Elektivprogramm, weiterhin Patienten auf. Insbesondere die Notfallversorgung sei sichergestellt. Auch würden schwangere Frauen in der Geburtshilfe aufgenommen und betreut.

An den weiteren Häusern des Klinikverbundes seien bisher keine Fälle von Corona-Mutationen nachgewiesen worden. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt überwache das Ortenau Klinikum die Situation engmaschig. Weitere Entscheidungen sind abhängig von den Ergebnissen der laufenden Untersuchungen.

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