Offenburger Hexenzunft
Uwe Schreiner gibt Amt als Zunftmeister ab

Der alte und der neue Zunftmeister bei einer früheren Veranstaltung in der Hexenkuchi: Uwe Schreiner (r.) mit Sven Schaller und Stadtanzeiger-Verlag-Geschäftsführerin Isabel Obleser   | Foto: Archivfoto
  • Der alte und der neue Zunftmeister bei einer früheren Veranstaltung in der Hexenkuchi: Uwe Schreiner (r.) mit Sven Schaller und Stadtanzeiger-Verlag-Geschäftsführerin Isabel Obleser
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Offenburg. Nach 16 Jahren als Zunftmeister der Offenburger Hexenzunft hat Uwe Schreiner bei der Versammlung am 11.11.17 die Teufelsmaske an seinen Nachfolger Sven Schaller weitergereicht. Dazu führte Rembert Graf Kerssenbrock im Vorfeld mit Uwe Schreiner ein Gespräch.

Wie kamen Sie überhaupt zur Fasent und dann auch zu den Hexen?
Mein Vater hat mich immer zur Fasent mit in die Stadt genommen. Für mich waren von Anfang an die Hexen die Fastnachtsfigur schlechthin. Als Kleinkind habe ich mir beim Hexenfraß auf den Schultern meines Vaters die Kehle aus dem Leib geschrien, um eine Schwarzwurst zu bekommen. 1979 hat die Zunft Büttel gesucht. Ich war gerade 18 Jahre geworden und wurde damit der bisher jüngste Büttel.

Ab wann zeichnete es sich ab, dass Sie siebter Zunftmeister der Hexen werden würden?
1998 wurde ich erstmals Zunftrat und war für die Öffentlichskeitsarbeit zuständig. Dann kündigte Schorsch Roth im Jahr 2000 an, dass er das Amt als Zunftmeister abgeben möchte. Er nahm mich zur Seite und sagte, dass er sich mich als Nachfolger wünschte. Ich konnte mir das überhaupt nicht vorstellen. Er musste mich regelrecht beknien, bevor ich mich mit meiner Frau Daniela beriet. Jetzt sind daraus 16 Jahre geworden.

Was waren die für Sie bedeutendsten Schritte für die Zunft während Ihrer Zeit als Zunftmeister?
Gleich 2002 habe ich den Kindernachmittag in der Hexenkuchi ins Leben gerufen. Jedes Jahr erleben 80 bis 100 Kinder der dritten und vierten Klassen die Fastnacht spielerisch. Ich habe jedesmal versucht, sie als Teufel von der Fastnacht zu begeistern. Ein zweiter wichtiger Schritt, für den ich stark angefeindet wurde, war die Verlegung des Hexenballs nach Zell-Weierbach in die Abtsberghalle. Ich habe es durchgeboxt und und ist weiter richtig. Die Stimmung ist jedes Mal riesig. Das dritte war die neue Stufe für den Kappeobend. Er hat inzwischen die Unterwelt erobert. Grundsätzlich gilt, man muss die Tradition am Leben erhalten sollte, aber in moderner Auslegung.

Was hätten Sie gern erreicht, war aber nicht möglich?
Die Fasenttaufe mit 1.000 Zuschauern auf dem Lindenplatz. Aber dann haben die Gastronomen nicht mehr geöffnet und die Schulkinder Ferien bekommen. Das waren Umstände, die ich nicht beeinflussen konnte.

Was geben Sie Ihrem Nachfolger Sven Schaller mit auf seinen Weg?
Er soll Ruhe bewahren, zusätzlich sich Nerven wie Drahtseile zu legen und wenn er so viel Glück hat, wie ich es hatte, wird er es auf jeden Fall problemlos schaffen.

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