Heimattage 2022 in Offenburg
"Wir sind so frei": Offenburg bereitet sich vor

Das Freiheitsfest im September: 2022 jährt sich die Versammlung "entschiedener Verfassungsfreunde" zum 175. Mal. | Foto: Bode
  • Das Freiheitsfest im September: 2022 jährt sich die Versammlung "entschiedener Verfassungsfreunde" zum 175. Mal.
  • Foto: Bode
  • hochgeladen von Isabel Obleser

Offenburg (rek). Das Schild an der Autobahn A5 weist die Vorbeifahrenden darauf hin: In Waldkirch finden in diesem Jahr die Heimattage Baden-Württemberg statt. Offenburg hat für das Jahr 2022 den Zuschlag erhalten und gibt erste Informationen zu dem geplanten Ablauf des Programms im Jahreskalender bekannt, das einen Höhepunkt mit den Feierlichkeiten zum 175. Jahrestag der Versammlung der "entschiedenen Freunde der Verfassung" im September hat.
"Wir sind so frei" bilde den thematischen Rahmen und verbinde alle Vorhaben miteinander unter den Schwerpunkten Freiheit, Heimat und Europa, wird Kulturchefin Carmen Lötsch bei der heutigen Sitzung des Kulturausschusses einen Einblick in die Planungen geben, die sie im vorab auch benannte. Der Auftakt der sechs Veranstaltungswochenenden erfolge durch den Narrentag. "Damit eröffnen wir das Programm, anders als in anderen Städten", so Lötsch. Die Fasent sei Teil der Heimatverbundenheit für viele Offenburger, sie sei gelebtes Brauchtum. Ein Baden-Württemberg-Tag sei für den April geplant als zweiter zentraler Termin. Er gehöre zum Pflichtprogramm der Heimattage. Darin eingebunden sei in der Regel auch eine wirtschaftliche Leistungsschau sowie die offizielle Eröffnung. Lötsch kann sich zudem in diesem Rahmen einen verkaufsoffenen Sonntag vorstellen. Als Beispiel für die Resonanz führt Lötsch Bruchsal an, wo 2015 rund 30.000 Besucher und rund 100 Aussteller zu diesem Termin gekommen seien. Als weitere "ganz besondere Offenburger Veranstaltung" reihen die Organisatoren das Internationale Fest in das Programm ein. Da in Offenburg Menschen aus mehr als 50 Nationen lebten und etwa ein Drittel der Bürger einen Migrationshintergrund habe, böte sich an zu zeigen, dass "Offenburg für viele Heimat geworden ist". Nach der Freiheit der Narren und der Nationen soll die Kunstfreiheit auf dem Kulturforum bei einem Kinder- und Jugendfestival im Mittelpunkt stehen. Da zudem die Eurocheval stattfindet, "bieten die Heimattage einen willkommenen Anlass, das baden-württembergische Landesgestüt Marbach in besonderer Weise zu präsentieren", blickt Lötsch voraus.
"Die Landesfesttage stehen ganz im Zeichen der Demokratiegeschichte", so Lötsch und entsprechend sei die Bedeutung des Freiheitsfestivals. Zum 150. Jahrestag 1997 hätten an drei Tagen über 100.000 Menschen teilgenommen. Bei den Heimattagen soll der Landesfestumzug durch einen Freiheits-Umzug ergänz werden. Der traditionalle Heimat- und Brauchtumsabend soll zudem mit dem für Offenburg typischen Freiheits-Hock und der Nachstellung der historischen Ereignisse kombiniert werden. Letztes großes Veranstaltungswochenende könnten das Ortenauer Weinfest und die Oberrheinmesse im Herbst sein und als "Dankeschön-Feier" den Abschluss bilden.
Die Bandbreite weiterer Veranstaltungen gehe über Ausstellungen, Konzerte, Lesungen bis zu Diskussionen und kirchlichen Veranstaltungen. Drei Themenwochen im März, Mai und August böten dafür "Zeit und Raum".
Das auf den Weg gebrachte Konzept für den Salmen als Erlebnis- und Erinnerungsort, der möglichst im September 2021 eröffnet werden solle, gehöre dabei zu den bleibenden Werten dieser Heimattage.
Noch in diesem Jahr, so der Plan der Kulturchefin, sollen die Ortsvorsteher sowie bei einem zentralen Info-Abend alle Bürger in die Pläne einbezogen werden. Der finanzielle Rahmen der Heimattage, so Lötsch, liege zwischen 600.000 und 900.000 Euro. Zuschüsse des Landes sowie Sponsoring ergäben eine Summe von etwa 450.000 Euro.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.