Angedacht: Falko Hoferichter
Jugendliche brauchen eigene Freiräume

Falko Hoferichter | Foto: privat

Mit Blick auf anstehende Öffnungsmöglichkeiten brauche es zeitnah Perspektiven für echte Bildungs- und Gestaltungsräume für Kinder- und Jugendliche. Das zumindest fordern der Bund der Deutschen Katholischen Jugend in Baden-Württemberg (BDKJ), das Evangelische Jugendwerk Württemberg (EJW) sowie die Evangelische Jugend Baden (ejuba) von Entscheidungsträgern der Landespolitik sowie den Kommunen. Die Botschaft: Kinder und Jugendliche brauchen Ausweichräume, Bildungsräume und Gestaltungsräume – und zwar unverzüglich.

Perspektiven für echte Gestaltungsräume

„Kinder und Jugendliche – das belegen wissenschaftliche Studien – sind in der aktuellen Situation noch stärker belastet, als andere Teile der Bevölkerung. Schul- und Kitaöffnungen, wie sie bisher erfolgt sind, lösen primär Betreuungsprobleme in den Familien, bieten den Heranwachsenden aber kaum wirkliche Freiräume, die gerade in diesem Lebensabschnitt essenziell für die Entwicklung sind“, formuliert Raphael Würth, Diözesanleiter des BDKJ Freiburg. Die Vertreter der konfessionellen Jugendverbände in Baden-Württemberg mahnen deshalb eine rasche Öffnungsstrategie an, die Kindern und Jugendlichen echte Freiräume ermöglicht. Auch der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) fordert: „Kinder und Jugendliche müssen oberste Priorität haben.“

Der aktuelle bildungspolitische Diskurs solle sich von der Frage nach aufzuholender Lerndefizite, hin zur Suche nach sinnstiftenden Orten der Bildung für Kinder und Jugendliche bewegen. Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit schafft dabei Angebote, die an ihren Interessen anknüpft und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden können. Gerade in einer Zeit, in der demokratische Prozesse durch Einschränkungen im öffentlichen Leben erschwert sind und politische Strömungen erstarken, die offen den demokratisch verfassten Staat in Frage stellen, muss Jugendarbeit als Ort demokratischer Bildung zur Verfügung stehen und darin gestärkt und gefördert werden.
Falko Hoferichter, Jugendreferent im Dekanat Offenburg-Kinzigtal

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