Angedacht: Gerhard Bernauer
Weihnachten darf nicht ausfallen

Gerhard Bernauer | Foto: privat

Irgendwie läuft derzeit vieles schief. Viele hatten gehofft, in diesem Jahr Weihnachten wieder fast wie gewohnt feiern zu können. Und jetzt dies: Überall werden Weihnachtsfeiern, -märkte und andere Treffen abgesagt. Entsprechend ist die Stimmung. Von wegen „fröhliche, selige gnadenbringende Weihnachtszeit“, werden viele denken und verstummen dabei.

Ein Fest mit starken Hoffnungsbildern

Ich sehe das anders. Für mich gilt: Weihnachten – jetzt erst recht! Weil wir dieses Fest mit seinen starken Hoffnungsbildern brauchen. An Jesus können wir gut ablesen, wie ein respektvolles Zusammenleben aussieht, wie man fair miteinander umgeht, wie man sich solidarisch verhält, wie man Sinn findet für das eigene Leben. Seit 2.000 Jahren zieht er Menschen in seinen Bann, berufen sich auf sein Evangelium, versuchen sich von seinen Überzeugungen anstecken zu lassen, gewinnen Zuversicht, die wir doch so dringend brauchen. Der Ruf der Engel darf nicht verstummen: „Fürchtet euch nicht!“

Sich gegenseitig darin zu stärken, dass sich in der Welt etwas ändern kann, wenn wir uns diese Vision zu eigen machen, macht Weihnachten zu einem Fest, das nicht ausfallen darf. Auch wenn es dieses Jahr wieder in einem ungewohnten Rahmen stattfinden muss. Viele fühlen sich bei dem Gedanken überfordert, wenn sie überlegen, was sie als einzelne schon ausrichten können. Um so hilfreicher ist es, miteinander sich an dem ein Beispiel zu nehmen, dessen Geburtstag wir an Weihnachten feiern. Dann kann es geschehen, dass in diesen schwierigen Zeiten etwas spürbar wird von einer „fröhlichen, seligen und gnadenbringenden Weihnachtszeit“ – und sogar darüber hinaus.

Ich wünsche es Ihnen von Herzen. 
Gerhard Bernauer, Pfarrer i. R., Offenburg

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