Zu Besuch an Badens größter Gewerbeschule
Berufliche Bildung im Fokus.

- v.l. Stellvertretende Schulleiterin Michaela Rieger-Motzer, Landrat Thorsten Erny, Offenburgs OB Marco Steffens, Regierungspräsident Carsten Gabbert, Kerstin Faller vom Regierungspräsidium sowie Grüne-Kreisrat Alfred Baum.
- Foto: Michael Hass
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Offenburg (st) Regierungspräsident Carsten Gabbert hat sich bewusst für einen Besuch an der Gewerblich-Technische Schule Offenburg am Montag entschieden, um sich ein Bild über die berufliche Bildung zu machen, heißt es in einer Pressemitteilung. Ende der 1980er-Jahre hat er an dieser Schule die technische Prüfung für seine kaufmännische Ausbildung absolviert und erinnert sich gerne an die Zeit in den Werkstätten: "Berufliche Bildung ist für die individuelle Entwicklung und den technischen sowie wirtschaftlichen Fortschritt von großer Bedeutung."
Dem Ortenaukreis liegt viel an der Bildung. 13.000 Schüler besuchen 21 Schulen unter der Trägerschaft des Landkreises - darunter zwölf berufliche Schulen an sieben Standorten. "34 Millionen Euro investiert der Ortenaukreis jährlich in die beruflichen Schulen", verdeutlicht Landrat Thorsten Erny und nennt weitere Zahlen: Rund 1.000 Lehrkräfte unterrichten in 600 Klassen.
Zehn Schularten
Michaela Rieger-Motzer, stellvertretende Schulleiterin, berichtet, dass an der Gewerblich-Technischen Schule Offenburg rund 2.800 Schüler von 143 Lehrkräften in zehn Schularten in den Bereichen Bau, Elektro, Holz, Kfz und Metall unterrichtet werden. Für die Elektro-Ingenieurin und Pädagogin ist die Berufliche Bildung ein Grundpfeiler für eine nachhaltige und zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung: "Wenn junge Menschen über eine gute Bildung verfügen, haben sie bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, kommen leichter in Beschäftigung, schaffen selbst Arbeitsplätze und können ihr Einkommen erhöhen." Qualifizierte, kreative und motivierte Fachkräfte seien zudem eine zentrale Voraussetzung, um den Übergang zu einer klimagerechten Wirtschafts- und Lebensweise zu gestalten. Einen Einblick hierfür zeigte sich beim Rundgang durch die Unterrichtsräume und Werkstätten.
Im Unterricht einer zwölften Klasse des Technischen Gymnasiums mit dem Profilfach Informationstechnik gab's Einblick ins Programmieren. Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens schaute den Schülern gespannt über die Schultern und nickte anerkennend. Regierungspräsident Carsten Gabbert wollte von Informatiklehrer Manuel Jilg den beruflichen Werdegang wissen und Landrat Thorsten Erny ließ sich von Abteilungsleiter Steven Wieland die Infrastruktur in der IT erklären und erfuhr, dass an der Schule in 25 PC-Räumen mit jeweils 16 Rechnern gearbeitet und unterrichtet wird.
Handwerk und Hightec
Welchen wichtigen Beitrag die Ausbildungsvorbereitung (AV) leistet, verdeutlichte Abteilungsleiter Bernd Konstanzer: "Unser Ziel ist, jungen Menschen den Hauptschulabschluss zu ermöglichen und in ein Ausbildungsverhältnis zu vermitteln. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 80 Prozent."
Dass Handwerk und Hightech vereint wird, zeigte Fachlehrer Ralf Huber in der Holzabteilung. Dort fertigen Auszubildende des Schreinerhandwerks filigrane Werkstücke genauso wie große Möbelstücke. Sie lernen die Holzbearbeitung mit der Feile und mit modernen computergesteuerten Maschinen. "Ohne Hightech läuft auch im Handwerk nichts mehr", so Huber.


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