Gengenbacher Franziskanerinnen ziehen sich zurück
Vinzentiushaus übernimmt Hospiz

Mit dem Hospizdienst rundet das Vinzentiushaus sein Betreuungsangebot ab.  | Foto: Foto: rek
  • Mit dem Hospizdienst rundet das Vinzentiushaus sein Betreuungsangebot ab.
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Offenburg/Oberharmersbach. Das Hospiz in Oberharmersbach, dessen Träger das Mutterhaus der Franziskanerinnen in Gengenbach ist, wird künftig vom Vinzentiushaus
Offenburg betrieben. Mit der Übernahme wird das Hospiz zeitgleich zum 1.
Juli nach Offenburg umziehen. Neuer Standort wird das Vinzentiushaus in
der Grimmelshausenstraße in Offenburgs Oststadt  sein. Dazu müssen
allerdings bauliche Veränderungen vorgenommen werden.

Das Hospiz Maria Frieden in Oberharmersbach wurde 1990 von den Franziskanerinnen
vom Göttlichen Herzen Jesu zunächst für an Aids erkrankte Menschen
gegründet. Heute ist es das erste stationäre Hospiz in der Ortenau
vorrangig für Menschen mit Krebserkrankungen sowie ein Pflegeheim für
Menschen, die an Aids erkrankt sind.

„Aufgrund der geltenden Heimbauverordnung ist der Betrieb des Hospizes auf absehbare Zeit im
jetzigen Gebäude in Oberhamersbach nicht mehr möglich“, erklärte
Schwester Michaela Bertsch für den Orden. Bedingt durch die notwendigen
Investitionen und die Altersstruktur der Ordensgemeinschaft brauche die
Einrichtung einen neuen Träger, „der sie auf Zukunft hin betreiben und
strategisch neu ausrichten kann“, so Schwester Michaela Bertsch. Nach
mehreren Gesprächen, auch mit anderen Interessenten, einigten sich
Schwester Michaela Bertsch, Generaloberin der Franziskanerinnen, und
Dirk Döbele, Vinzentiushaus-Geschäftsführer, unter Zustimmung der
Aufsichtsgremien über einen Betriebsübergang des stationären Hospizes
für Menschen mit schweren Erkrankungen.

„Mit der Verlagerung und dem Betriebsübergang des Hospizes nach Offenburg haben wir nach langem Suchen nun eine durchaus gute Lösung gefunden. Die Versorgung von
schwerstkranken Menschen ist im Ortenaukreis gesichert. Das Personal
kann seine sehr gute Arbeit unter neuen Bedingungen fortsetzen“, sagt
Schwester Michaela Bertsch am Freitag zuversichtlich. Dirk Döbele freut
sich, dass das Vinzentiushaus mit einem neuen Segment des Hospizes das
Leistungsangebot in der Pflege komplettiert.

Das Betreiben eines Hospizes ist kostenintensiv. Die Gesetzeslage sieht vor, dass ein
Hospiz durch die Krankenkassen nicht vollständig refinanziert wird und
der Träger einen Eigenanteil zur Finanzierung aufbringen muss. Der
Träger ist somit auf Spendenmittel angewiesen. „Für uns schließt sich
mit dieser Übernahme ein Kreis“, erklärte Dekan Matthias Bürkle als
Vertreter der katholischen Gemeinde St. Ursula als Trägerin des
Vinzentiushauses. „Denn wir werden mit dem Hospiz menschliches Leben
begleiten können von der Geburt bis zum Sterben. Gerne unterstützen wir
mit dieser Übernahme auch den Orden der Franziskanerinnen, die in
unserer Raumschaft eine große Wertschätzung erfahren“, so Bürkle.

Die Kongregation der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu hat diese
Einrichtung nahezu 26 Jahre getragen und auch in finanziellen
Durststrecken die Einrichtung mitfinanziert. „In den kommenden drei
Jahren werden wir uns an dem zu erbringenden Spendenanteil beteiligen.
Die Arbeit mit Schwerstkranken, Sterbenden und am gesellschaftlichen
Rande lebenden Menschen ist uns nach wie vor ein Herzensanliegen“,
betonte die Generaloberin. Der Förderverein des Hospizes mit seinem
Vorsitzenden Dr. Ulrich Freund hat seine Unterstützung ebenfalls zu
gesagt.

Autor: st

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