Ausstellung in Baden-Baden
Inspiriert vom Great Barrier Reef

Inzwischen sind die gehäkelten Korallen ein weltweites Projekt. Jetzt wuchern sie in Baden-Baden. | Foto: LUAG/Stephanie Veto
  • Inzwischen sind die gehäkelten Korallen ein weltweites Projekt. Jetzt wuchern sie in Baden-Baden.
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Korallenriffe auf der ganzen Welt werden durch die globale Erwärmung zerstört. Als Reaktion auf diese Umwelttragödie haben die Künstlerschwestern Margaret und Christine Wertheim ein Werk geschaffen, das auf den Mitteln traditioneller Handarbeitstechniken basiert. Ihre gehäkelten Korallenriffe stellen eine raumgreifende Simulation von Farben und Formen dar, die vom australischen Great Barrier Reef inspiriert ist.

Museum Frieder Burda

Die Ausstellung ist ein kollektiver Akt künstlerischer Produktion, der schon Tausende von Menschen rund um den Globus einbezogen hat, eine ästhetische Symbiose aus Kunst, Wissenschaft, Mathematik und kollektiver Praxis, der die unendlichen Möglichkeiten kreativen Handarbeitens zugrunde liegen. Das Projekt wurde auf der Biennale von Venedig 2019 erstmals der internationalen Kunstöffentlichkeit vorgestellt. Nun präsentiert das Museum Frieder Burda in Baden-Baden eine umfassende Hommage an das Werk der beiden Künstlerinnen in Form einer Installation, die geradezu in das gesamte Haus „hineinwuchert“. Udo Kittelmann, künstlerischer Leiter des Museums, hat die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit den Schwestern Wertheim entwickelt.

Die ungewöhnliche Begegnung aus Kunst und Wissenschaft im Projekt "Crochet Coral Reef" spiegelt das berufliche und persönliche Leben der Schwestern Wertheim wider. Margaret arbeitet nicht nur als Künstlerin, sondern ist auch eine international anerkannte Wissenschaftsautorin und Verfasserin von Büchern über die Kulturgeschichte der Physik. Christine, eine Dichterin und vormalige Malerin, unterrichtet seit Jahrzehnten in London und in Los Angeles. Da die beiden Schwestern schon in ihrer Kindheit lernten, ihre eigene Kleidung herzustellen, ist die Verbindung von Kunsthandwerk mit konzeptionellen Ansätzen aus Wissenschaft und Kunst für sie naheliegend.

Seit sie im Jahr 2005 mit ihren gemeinsamen Projekten begannen, haben die Schwestern Wertheim mit Gemeinschaften in 50 Städten und diversen Ländern zusammengearbeitet, um die für ihre Arbeit signifikanten „Häkelriffe“ jeweils vor Ort entstehen zu lassen. Bis heute haben fast 20.000 Menschen, zumeist Frauen, an diesem Gesamtwerk mitgewirkt. In Baden-Baden hat das Projekt eine bislang noch nie da gewesene Resonanz hervorgerufen. Mehr als 40.000 gehäkelte Korallen sind als Reaktion auf den vorherigen öffentlichen Aufruf im Museum eingetroffen. In ganz Deutschland haben sich Gemeinschaften im Geiste eines „kreativen Häkelns“ zusammengeschlossen, um auf diese Weise auf die Krise der Weltmeere aufmerksam zu machen. 

Info: Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden zeigt die Ausstellung "Wert und Wandel der Korallen" noch bis zum 26. Juni. Öffnungszeiten des Museums in der Lichtentaler Allee sind von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es hier
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