Nachgefragt bei Petra Rumpel
Große Schäden zu befürchten

- Petra Rumpel vom Umweltzentrum Ortenau
- Foto: privat
- hochgeladen von Matthias Kerber
Der Japankäfer treibt in Südbaden sein Unwesen. Ob er auch bereits in der Ortenau gesichtet wurde und was man dagegen tun kann, verrät Petra Rumpel, Geschäftsführerin vom Umweltzentrum Ortenau.
Gibt es bereits Nachweise des Japankäfers in der Ortenau?
Das Regierungspräsidium Freiburg hat im Rahmen des Monitorings in der Ortenau noch kein Vorkommen des Japankäfers festgestellt – im Gegensatz zu den Landkreisen Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald, wo bereits Einzelfunde dokumentiert sind.
Welche Folgen hätte eine Ausbreitung in der Ortenau?
Sobald erste Funde auftreten, gelten spezielle Maßnahmen, um die weitere Verbreitung zu verhindern. Beispielsweise wird das Bewässern von Rasen- und Grünflächen verboten, weil die Japankäfer solche feuchten Grünflächen besonders gerne für die Eiablage verwenden. Außerdem ist die Weitergabe von Pflanzen mit Erde oder der Abtransport von Bodenabtrag in der sogenannten Befalls- oder Pufferzone nur unter strengen Auflagen und mit Ausnahmegenehmigungen möglich. Alle Betriebe, die mit Pflanzen umgehen, müssen ihr Gelände regelmäßig auf Japankäfer kontrollieren.
Sollte ein stärkerer Befall auftreten, wären größere Schäden an einer Vielzahl vom Pflanzen zu befürchten. Die Käfer können bei Massenauftreten ganze Bäume kahlfressen, und sie sind nicht wählerisch – Zierpflanzen wie Rosen oder Flieder, landwirtschaftliche Nutzpflanzen wie Mais, Spargel oder Obstgehölze wie Apfel oder Kirschen sowie Wildpflanzen, zum Beispiel Ahorn, Buche und Eiche, wären gefährdet.
Welche Maßnahmen können Bürger ergreifen, um eine Ausbreitung des Japankäfers zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen?
Da der Mensch eine wichtige Rolle bei der Einschleppung spielt, sollte auf den unkontrollierten Import von Pflanzen mit anhaftendem Boden aus betroffenen Gebieten wie zum Beispiel Italien verzichtet werden. Sinnvoll ist auch, bei angefressenen Trieben von Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon zu kontrollieren, ob Japankäfer die Ursache sind. Wer einen solchen Käfer entdeckt, wird gebeten, ihn zu fotografieren, in einem verschlossenen Beutel einzufrieren und eine Verdachtsmeldung beispielsweise an das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg zu senden.
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