Ausstellung in Karlsruhe
„Mykene – Die sagenhafte Welt des Agamemnon“

Blick in die Ausstellung „Mykene – Die sagenhafte Welt des Agamemnon“ im Karlsruher Schloss 
 | Foto: Badisches Landesmuseum/ Uli Deck
  • Blick in die Ausstellung „Mykene – Die sagenhafte Welt des Agamemnon“ im Karlsruher Schloss 
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Die mykenische Kultur war die erste Hochkultur auf dem europäischen Festland. Innerhalb kürzester Zeit wurde aus einer vormals einfachen bäuerlichen Gesellschaft ein blühendes Herrschaftssystem. Der Aufschwung war eine Folge des intensiven Austauschs mit den benachbarten Kulturen hauptsächlich des östlichen Mittelmeerraums. Die Begegnung und Vernetzung mit anderen auf Augenhöhe machte die Mykener einst zum „Global Player“. Nun ist die weltweit größte kulturhistorische Ausstellung über das mykenische Griechenland im Karlsruher Schloss zu sehen.

„Mykene – Die sagenhafte Welt des Agamemnon“ zeigt über 400 herausragende Objekte aus Griechenland. Die Ausstellung resultiert aus einer langjährigen Kooperation mit dem griechischen Staat und ist damit auch ein Sinnbild für die heutige europäische Zusammenarbeit. Auf rund 1.000 Quadratmetern präsentiert die Schau eine noch nie dagewesene Fülle von Objekten aus wichtigen Fundorten Griechenlands. Sie veranschaulichen um-fassend das Alltagsleben in der Spätbronzezeit, die reich differenzierte Ge-sellschaftsstruktur, Handel und Verwaltung, Luxus und Kult. Gezeigt werden unter anderem Funde aus den Schachtgräbern von Mykene. Ein Highlight der Ausstellung ist eine Goldmaske, die Heinrich Schliemann 1876 ausgrub. Sie bedeckte den Leichnam, der nach Schliemanns eigenen Angaben so aussah, wie er sich den Helden des Trojanischen Krieges Agamemnon vorgestellt hatte. 

Doch den Besuchern bieten sich nicht allein einzigartige Objekte – sie erleben in der Ausstellung die Geschichte der modernen Feldarchäologie. Durch die Szenografie des ersten Raumes tauchen sie ein in eine Sepia-Fotografie der frühen Forscherzeit. Sie befinden sich vor dem monumentalen Löwentor im Zustand des 19. Jahrhunderts – so wie sich der Burgberg von Mykene einst Heinrich Schliemann präsentierte, bevor er zum Spaten griff. Ein eins zu eins rekonstruierter farbenprächtiger Thronraum vermittelt das Gefühl von mykenischer Prachtentfaltung. Eine schwarze Kyklopenmauer in den Ausstellungsräumen visualisiert den großen Zusammenbruch der mykenischen Kultur. Um 1200 v. Chr. brannten binnen relativ kurzer Zeit alle mykenischen Paläste, die Auswirkungen waren im ganzen östlichen Mittelmeer spürbar. Noch heute rätselt die Wissenschaft, was diese Vernichtungswelle ausgelöst hat. 
Info: Die Sonderausstellung „Mykene – Die sagenhafte Welt des Agamemnon“ im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe ist bis zum 2. Juni zu sehen. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr, Heiligabend und Silvester geschlossen, an Neujahr ab 13 Uhr. Erwachsene zahlen zwölf Euro Eintritt. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter www.landesmuseum.de.

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