E-Werk Vorstand Helmut Nitschke hat vielseitige Interessen

Leidenschaftlicher Segler, begeisterter Maler, Schachspieler und mit Herzblut Ingenieur – Helmut Nitschke, Vorstand E-Werk Mittelbaden, hat viele Talente. | Foto: Foto: Michael Bode
  • Leidenschaftlicher Segler, begeisterter Maler, Schachspieler und mit Herzblut Ingenieur – Helmut Nitschke, Vorstand E-Werk Mittelbaden, hat viele Talente.
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Seine große Liebe ist das Segeln: „Ich bin mein ganzes Leben in meiner Freizeit Segeln gewesen“, erzählt Helmut
Nitschke, Vorstand des E-Werks Mittelbaden. Und dabei meint er keine
kleinen Ausflugsfahrten auf dem Bodensee oder dem Rhein – Nitschke
setzte schon weltweit die Segel. Es gibt nur wenige Destinationen, an
denen er sich noch nicht den Wind um die Nase wehen ließ. Die Familie
war stets dabei. „Keiner wurde seekrank außer mir“, sagte er lächelnd.

Den ersten Kontakt zum Meer hatte er bei der Bundeswehr. Nitschke hatte
sich bei der Marine verpflichtet: „Was sollte man sonst in seiner
Freizeit in Eckernförde machen?“ Ein Obermaat brachte den Rekruten die
Grundbegriffe bei. Die ersten Segelscheine machte Nitschke als Student
auf dem Bodensee. Dort hat er noch heute ein Boot liegen, auch wenn er –
seitdem er die Geschicke des kommunalen Energieversorgers in der
Ortenau lenkt – nicht mehr so viel Zeit hat, raus zu fahren.

„Ich hoffe, dass ich ab dem Sommer wieder mehr Zeit dafür habe“, sagt er.
Denn am 30. Juni gibt er die Geschäftsführung ab. Ganz kündigt Nitschke
dem E-Werk nicht die Freundschaft, er wird dem Unternehmen zwei Jahre
als Berater verbunden bleiben. „Meine Frau lacht immer, wenn ich sage,
dass ich bald mehr Zeit habe“, gibt Nitschke zu. „Sie sagt immer, ich
würde zu denen gehören, die dann noch weniger Zeit hätten.“

Die Marine lockte den gebürtigen Schwaben mit der Möglichkeit zu studieren
und der Aussicht darauf, einen Teil der Ausbildung in den USA zu
absolvieren. Es kam aber anders. „Die Marine war nicht meine Welt“,
stellt er lapidar fest und reichte seinen Abschied nach zwei Jahren ein.
Studiert hat der Stuttgarter, Jahrgang 1950, trotzdem. „E-Technik“,
erzählt Nitschke. Er wurde von der Uni weg von den Neckarwerken als
Betriebsingenieur engagiert.

„Ich war immer mit Herzblut Ingenieur“, sagt Helmut Nitschke. Er wurde als technischer Vorstand beim
E-Werk-Mittelbaden eingestellt und übernahm am Ende zusätzlich den
Posten des kaufmännischen Vorstands. Als er 2003 in die Ortenau kam, war
das E-Werk in Sachen Energie sehr konservativ aufgestellt. Ein Zustand,
der dem in Innovationenen denkenden Mann nicht gefiel. Stück für Stück
baute er den Energieversorger um, brachte den Gedanken der regenerativen
Energien ein: Ortenauer Energiefond, Wasserkraftwerke in der Kinzig,
Beteiligungen bei der Windkraft.

„Das Ergebnis muss stimmen. Mein Credo ist: Ökologie und Ökonomie müssen sich vertragen“, sagt
Nitschke bestimmt. Ein Draufzahlen gibt es für ihn nicht. Eine Haltung,
mit der er den Aufsichtsrat von seiner Marschrichtung überzeugte, auch
wenn er auf neue Technik, wie bei den Wasserkraftwerken, setzte. „Mich
hat das Moderne überzeugt“, schwärmt Helmut Nitschke: „Man sieht es fast
nicht, man hört nichts und die Fische haben die Möglichkeit für einen
Aufstieg.“

Seit 1974 ist er verheiratet („Immer mit derselben Frau!“) und hat zwei Kinder, mittlerweile ist die Familie um zwei
Enkelkinder angewachsen. „Die sind unser ganzer Stolz“, erzählt er
strahlend. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, Großvater zu
werden, sagt er jetzt: „Es ist eine Riesenfreude.“ Eine der wenigen
Gelegenheiten, in denen er seine Meinung änderte – ein anderes Beispiel:
„Ich beurteile Menschen nicht mehr nach dem Aussehen, der zweite Blick
ist entscheidend.“

Er liebt seine Arbeit: „Ich werde bis zum letzten Tag Verantwortung tragen.“ Doch das Loslassen, da ist sich
Helmut Nitschke sicher, wird ihm doch nicht schwerfallen. Das liegt auch
an seinen vielseitigen Interessen: „Ich lese leidenschaftlich, spiele
Schach, Skat und ich male gerne.“ Das ist – ähnlich wie das Segeln –
eine alte Leidenschaft: „Ich hatte sogar schon die Aufnahmeprüfung für
die Kunstakademie in Stuttgart geschafft“, erzählt Nitschke. Doch der
Vater lehnte die „Hungerleider-Ausbildung“ ab. So malt Nitschke in
seiner Freizeit, mit einer gewissen Faszination für Rückenakte. Und
zeigt – wie einmal im Spitalspeicher in Offenburg – die Bilder auch
öffentlich.

Autor: Christina Großheim

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