Kretschmann in der Ortenau
Bürger fragen, der Ministerpräsident antwortet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann resümiert seinen Tag in der Ortenau. | Foto: rek
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Lahr (rek) Am Schluss des Bürgerempfangs war es nur etwa eine Handvoll von Bürgern, die ihre Fragen an den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann stellen konnten. So eng war das Programm bei der Reise durch den Ortenaukreis getaktet. Von der Illenau in Achern ging es zum Thema Windenergie auf die Hornisgrinde, von dort zur Einweihung des Neubaus der Gewerblichen Schulen in Lahr und weiter zu einem Treffen mit den 51 Ortenauer Rathaus-Chefs , bevor ab 19 Uhr der Bürgerempfang in der Mehrzweckhalle des Bürgerparks anstand.

Nach einigen Minuten Verspätung und drei resümierenden Reden von Landrat Frank Scherer, Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert und Ministerpräsident Kretschmann selbst, standen die Bürgerfragen an. Auf die Frage nach mehr Bürgerbeteiligung schilderte Kretschmann verschiedene Formate, die die Landesregierung entwickelt habe, um die Stimme des Volkes zu hören. Konkreter fragten Schüler eines Politikkurses der Jahrgangsstufe 11 am Max-Plack-Gymnasiums in Lahr, der vollzählig erschienen war: "Warum kehren andere Bundesländer vom G8 wieder zum G9 zurück, Baden-Württemberg aber nicht?" "Ich bin ein Fan vom G8", erklärte Kretschmann. Als Alternative gebe es in Baden-Württemberg die Beruflichen Schulen, an denen nach 13 Schuljahren das Abitur absolviert werde. Apropos Beteiligung: Im Herbst, kündigte der Ministerpräsident an, werde ein Bürgerforum stattfinden, das genau dies thematisieren soll. 

Eine weitere Frage eines Max-Planck-Schülers betraf die Schließung von Kliniken und die stationäre Versorgung im ländlichen Raum. Jetzt sprang Landrat Frank Scherer bei und versuchte, die Ziele der Agenda 2030 in fünf Sätzen zu erklären. Die Situation von Fachkräften beschrieb ein niedergelassener Hausarzt am Beispiel seines Sohnes: Der habe im Ausland Medizin studiert und versuche seit zwei Jahren den Abschluss anerkennen zu lassen. Bisher erfolglos, zumindest sei ein Ende noch nicht abzusehen. Kretschmann bat, ihm den Fall schriftlich nach Stuttgart zu schicken. Er wolle sich kümmern. Die Frage eines Hohberger Bürgers nach dem Autobahnanschluss und der fehlgeleiteten Trassenplanung konnte Kretschmann nicht beantworten ("Ich kenne ja nicht jedes einzelne Straßenprojekt im Land"). In diesem Fall war es Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, die den Hohberger auf den späteren Abend und einen direkten Dialog vertröstete, um Detailfragen zu beantworten.

Nach dem offiziellen Teil gesellte sich Kretschmann unters Volk, beantwortete weiter Fragen und stellte sich geduldig für Selfies zur Verfügung. Dann kam das abendliche Gewitter in Lahr an und es ging mit dem Auto gen Stuttgart.

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