Tipps von Bianca Böhnlein
Berufliche Fortbildung sichert Chancen

Bianca Böhnlein | Foto: Regionalbüro für berufliche Fortbildung
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Offenburg. Lernen für den Beruf ist heutzutage nicht nur auf die Ausbildungszeit begrenzt. Gerade durch die Digitalisierung verändern sich die Anforderungen an die Arbeitnehmer ständig. Bianca Böhnlein, Leiterin des Regionalbüros für berufliche Fortbildung, verrät im Gespräch mit Christina Großheim, welche Chancen sich dadurch ergeben.

Wie passt das Thema Weiterbildung zur BIM?
Das signalisiert schon allein der Name dieses erfolgreichen Messeformats. Ganz bewusst wurde die Messe Berufsinfomesse benannt und nicht zum Beispiel Ausbildungsplatzbörse. Auf der Berufsinfomesse geht es umfassend um eine Information rund um das Thema Beruf. Und dabei spielt natürlich die berufliche Weiterbildung eine wichtige Rolle. Das Netzwerk für berufliche Fortbildung ist ein Zusammenschluss von Bildungsträgern, der vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau unterstützt wird und regional organisiert ist. In der Ortenau wird das Netzwerk für berufliche Fortbildung von mir als Leiterin des Regionalbüros für berufliche Fortbildung unterstützt. Ich biete unter anderem vor allem persönliche und absolut neutrale Weiterbildungsberatung an. Diese ist kostenfrei. Auf der Berufsinfomesse bin ich direkt ansprechbar und informiere und berate über Möglichkeiten der beruflichen Fortbildung für Aufstieg, Umstieg und Wiedereinstieg.

Welchen Stellenwert hat das Thema Weiterbildung in der Arbeitswelt?
Fortbildung ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren. Auf gut aus- und fortgebildetem Personal gründet der Erfolg jedes Unternehmens, dessen Innovationskraft und Effizienz und somit der volkswirtschaftliche Gesamterfolg. Dies galt früher und hat sich bis heute nicht geändert. Im Gegenteil: Berufliche Fortbildung ist umso wichtiger geworden in Zeiten des Fachkräftemangels. Dies hat schon vor 50 Jahren das Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg mit der Gründung der Netzwerke für berufliche Fortbildung erkannt und fördert diese bis heute.

Wie laufen die Weiterbildungsangebote während der Pandemie?
Das ist von Weiterbildungsanbieter zu Weiterbildungsanbieter ganz unterschiedlich. Diejenigen, die sich sehr schnell auf die durch Corona veränderten Bedingungen eingestellt haben, konnten sich gut aufstellen und die vielleicht sogar gestiegene Nachfrage gut auffangen. Andere, denen dies nicht so gelungen ist, haben Probleme. Grundsätzlich kann man sagen, dass es ausgeklügelte Hygienekonzepte und ein inzwischen breitgefächertes Angebot an digitalen Weiterbildungsangeboten gibt. Ich würde sogar behaupten, dass Corona der Branche einen Digitalisierungsschub gegeben hat. Aber generell muss man natürlich sagen, dass es besonders für die Weiterbildungsbranche eine große Herausforderung darstellt, sich den ständig wechselnden Vorgaben der Corona-Maßnahmen anzupassen.

Wer ist stärker am Thema Weiterbildung interessiert – Männer oder Frauen?
Bei der Teilnahme von Männern und Frauen an berufsbezogener Weiterbildung lassen sich durchaus quantitative Unterschiede beobachten. Wenn man sich unterschiedliche Studien anschaut, so liegt die Teilnahme von Frauen meist durchgängig mit fünf bis sieben Prozentpunkten unter der der Männer. Die geringere Beteiligung von Frauen an betrieblicher Weiterbildung hängt damit zusammen, dass diese weniger als Männer ins Erwerbsleben eingebunden sind: Sie sind seltener erwerbstätig als Männer, und wenn sie es sind, arbeiten sie häufiger in Teilzeit und bekleiden seltener Führungspositionen. Betrachtet man die Teilnahmequoten an Weiterbildung ausschließlich von Vollzeiterwerbstätigen, so zeigt sich kein wesentlicher Unterschied in der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung. Jedoch scheinen sich Frauen als Vollzeiterwerbstätige stärker selbst um ihre Weiterbildung zu kümmern und liegen mit zwölf Prozentpunkten deutlich vor den Männern. Dies kann ich auch in meinen Beratungen beobachten. Hier sind es fast 80 Prozent Frauen, die sich im Regionalbüro zum Thema Weiterbildung von mir beraten lassen.

Wo können sich Interessierte über das Thema Weiterbildung am besten informieren?
Ganz aktuell können sich Weiterbildungsinteressierte auf der BIM digital am 7. und 8. Mai am Stand des Regionalbüros informieren. Diesen findet man am Stand 137. Regionale Informationen findet man auf der Website des Netzwerks Fortbildung Ortenau auf www.fortbildung-ortenau.de. Zudem findet man weitreichende Informationen rund um die Weiterbildung und deren Finanzierung auf dem Weiterbildungsportal des Landes Baden-Württemberg, www.fortbildung-bw.de. Ansonsten kann man aber auch jederzeit direkt einen persönlichen Beratungstermin bei mir im Regionalbüros für berufliche Fortbildung vereinbaren. Diese finden im Moment telefonisch oder per Videocall statt. Man erreicht mich unter ortenau-fds@regionalbuero-bw.de oder 0781/793193.

Wie erkennt man eine Weiterbildung mit Qualität?
Um die Qualität einer Weiterbildung beurteilen zu können, müssen verschiedene Kriterien betrachtet werden. Bei der Auswahl sollte man sich direkt beim Anbieter gut informieren und die folgenden Kriterien prüfen: eine ausführliche Beschreibung der Ziele, Inhalte und Umfänge der Maßnahme. Wichtig sind zudem die Qualifikation der Lehrkräfte und Qualität der verwendeten Arbeitsmittel. Je kleiner die Gruppengröße ist, umso intensiver kann gelernt werden. Um ein Lernziel zu erreichen, sollte dieses auch überprüft werden und am Ende mit einem vorzugsweise anerkannten Abschluss oder Zertifikat enden.

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