Messegeschichten von Ursula Hass
Stars geben sich Klinke in die Hand

Landmaschinen spielten bei der Oberrhein Messe immer eine wichtige Rolle. | Foto: Archivfoto: Oberrheinhallen GmbH
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Offenburg (gro). Was die Geschichte des Messestandorts Offenburg angeht, ist Ursula Hass, die langjährige ehemalige Marketingfrau der Messe Offenburg-Ortenau, eine wahre Fundgrube. "Messen und Märkte haben in Offenburg eine lange Tradition. Die älteste ist wohl die Badische Weinmesse, die vor fast 140 Jahren als Offenburger Weinmarkt startete", erinnert sie sich. 1962 wurde die Oberrheinhalle gebaut und das war auch das Jahr, in dem Ursula Hass bei der Stadt Offenburg begann. Damals gab es noch keine Messegesellschaft, die Organisation lag beim Kultur- und Messeamt.

1972, im Jahr der Gründung des Stadtanzeiger Verlags, bestand das Messegelände aus zwei Hallen. "Es gab nur die Oberrheinhalle und die Halle 4 und natürlich den imposanten Aufgang zur Oberrheinhalle", erinnert sich Ursula Hass. "Für die Oberrhein Messe wurden immer Zelte von einer Heidelberger Firma angemietet." Ein Jahr später wurden die Hallen 3a und 3b sowie das Verwaltungsgebäude gebaut. "1976 wurde die Ortenauhalle eingeweiht", beschreibt Ursula Hass. Und mit der Ortenauhalle begann die Zeit der großen Fernsehübertragungen aus Offenburg mit Stars wie Frank Elstner oder Dieter Thomas Heck.

"Allerdings wurden bereits vorher Fernsehformate in Offenburg produziert", so Hass. Die "Starparade", eine bekannte Musiksendung mit Moderator Rainer Holbe, war zwölf Jahre regelmäßig Gast in der Oberrheinhalle. "Bei einer Generalprobe kam Rainer Holbe einmal auf mich zu und fragte mich, was ein 'Zeinerling' sei. Ich war völlig perplex und antwortete, es müsse ein Zaunkönig oder ein anderer Vogel sein, sicher bin ich bis heute nicht", denkt Ursula Hass zurück.

"Anfang der 1970er-Jahre fanden die Oberrhein Messe und der Offenburger Weinmarkt statt", sagt Ursula Hass. Das sollte sich bald ändern: "1973 wurde die ORFA – die Oberrheinische Frühjahrs-Ausstellung – ins Leben gerufen. Sie war das Pendant zur Oberrhein Messe und hatte rund 50.000 Besucher. Leider wurde sie, weil sich das Kaufverhalten immer mehr veränderte, in den 2000er-Jahren eingestellt", stellt sie fest. "Früher haben die Menschen sich auf den Verbrauchermessen nach einem Kühlschrank umgeschaut, heute kann man alles auf digitalem Weg bestellen und kaufen. Deshalb steht bei Messen der Eventcharakter im Vordergrund."

Mit der 1976 ins Leben gerufenen Eurocheval kam internationales Flair in die Messestadt Offenburg. "Sie war die Krönung der Messen", schwärmt Ursula Hass noch heute. "Sie war von Anfang an international ausgerichtet, die Schweizer und auch französischen Gestüte waren mit dabei. Frankreich war mit sieben Gestüten immer ganz stark vertreten, später kam noch Österreich und Italien dazu, aber auch osteuropäische Länder. Die Messe hatte und hat immer ein ganz besonderes Flair, an manchen Tagen hörte man mehr Französisch als Deutsch auf dem Gelände." Denn auch die Besucher kamen aus Frankreich oder der Schweiz in die Ortenau. Schließlich ist die Eurocheval eine der größten Messen ihrer Art in Europa. Die besucherstärkste Messe in Offenburg war früher die Oberrhein Messe, die es in Spitzenzeiten bis auf 140.000 verkaufte Eintrittskarten brachte.

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