Städtebaulicher Ideenwettbewerb
Aus dem Schlachthof wird nun "Canvas 22"

Blick ins Innere des leeren Schlachthofs und auf den Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs | Foto: gro
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Offenburg (gro). Seit Ende 2019 steht der Offenburger Schlachthof leer, mittlerweile wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude auch frei geräumt. Gleichzeitig hatte die Stadt Offenburg einen städtebaulichen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, an dem sich 15 Büros beteiligten: Acht waren gesetzt, sieben hatten sich per Losverfahren beworben.
Am Mittwoch hatte das Preisgericht getagt, am Donnerstag gab die Stadtverwaltung die vier Sieger bekannt. Das Gelände des Schlachthofes soll in ein Kreativzentrum für Start-ups entwickelt werden. "Dies ist nur ein Ideenwettbewerb", machte Baubürgermeister Oliver Martini zu Beginn deutlich. "Das Quartier soll sich selbst entwickeln." In welchem Rahmen geben die Entwürfe vor.

Der Siegerentwurf stammt von K9 Architekten aus Freiburg. Hierbei sahen die Preisrichter die Vorgaben am besten umgesetzt bezüglich der Erschließungsstruktur, dem Umgang mit den denkmalgeschützten Gebäuden und in Bezug auf die Dichte sowie die Höhe der angedachten Gebäude. "Es wird ein Gesamtcampus ausgebildet und ein weitgehend autofreier Bereich gebildet", so Martini. Es gefällt, dass das Konzept offen ist und somit wachsen kann.

Vier Preisträger

Der zweite Platz geht an Echomar, Müller + Huber aus Oberkirch. In diesem Entwurf sei vor allen Dingen die Frage beantwortet worden, was ein Kultur- und Kreativzentrum sei. Wie in dem ersten Entwurf wurde der Mühlbach zugänglich gemacht, positiv wurde die experimentierfreudige Struktur angesehen. Aus dem Schalthaus wurde ein Makerspace, in dem die Möglichkeit zur Vernetzung besteht. Erschlossen wird das Quartier über die Wasserstraße mit Verkehr im Quartier, der nicht erwünscht ist.

Der dritte Preis ging an Susann Eipper aus Weimar. Die Preisrichter lobten beim Entwurf die Gestaltung des südlichen Bereichs sowie die der östlichen Seite des neuen Quartiers. Weniger positiv wurde der Vorschlag für Wohnbebauung im Norden gesehen, denn die ist für das Gebiet nicht vorgesehen. Dem Büro Thomas Fabrinsky aus Karlsruhe wurde der vierte Preis zugesprochen. Hier gefiel vor allen Dingen die neue Raumkante, die dem Quartier verliehen wurde, auch wenn die vorgesehene Bebauung im Süden als zu hoch bewertet wurde.

Neuer Name fürs Quartier

"Es sind vier sehr unterschiedliche Ansätze", so Oberbürgermeister Marco Steffens, der findet, dass "wir in Offenburg etwas frech sein dürfen, um neuen Ideen einen Raum zu geben." Zeitgleich wurde ein neuer Name, unter dem das Quartier vermarktet werden soll, entworfen. Unter der Federführung von "StartUp Connect" von der Wirtschaftregion Raum Offenburg fiel die Wahl auf "Canvas22" mit dem Subtitel "#Offenburg kann was". "Canvas ist nicht nur ein bekanntes Businessmodell in der Start-up-Szene, sondern steht auch für die Leinwand, die mit neuen Ideen bemalt wird", erläuterte Florian Appel, "Start-Up Connect".

Im September haben die Offenburger Bürger die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Schlachthofes zu werfen. "Am 12. und 13. September findet ein Tag der offenen Tür statt, an dem sämtliche Entwürfe gezeigt werden", kündigte Kulturchefin Carmen Lötsch an. Neben einem Kulturprogramm gibt es auch Führungen für die Interessierten, zu denen sich aufgrund der Corona-Vorgaben angemeldet werden muss.

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