"Bufdi" im Seniorenbüro
"Einmal was ganz anderes machen"

Die Arbeit am Computer gehört für Isabel Kolloch dazu.  | Foto: Lötsch/Stadt Offenburg
  • Die Arbeit am Computer gehört für Isabel Kolloch dazu.
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Offenburg (st). „Einmal in die Arbeitswelt schauen.“ Das war das Motiv für Isabel Kolloch, nach dem Abitur an den Kaufmännischen Schulen Offenburg für ein Jahr als Freiwillige beim Seniorenbüro der Stadtverwaltung anzuheuern. Wie kommt man mit Schwerpunktfächern Betriebs- und Volkswirtschaftslehre in einen doch eher sozial ausgerichteten Bereich? „Ich wollte einmal etwas ganz Anderes machen. Die Arbeit mit alten Menschen finde ich sehr interessant. Sie sind eine Bevölkerungsgruppe, mit der man in unserem Alter nicht so oft zu tun hat“, sagt die 20-Jährige aus Urloffen.

Ein Zeitungsartikel über ihre Vorgängerin brachte sie auf die Idee, sich bei der Stadtverwaltung zu bewerben. Den direkten Kontakt mit der älteren Generation fand sie vor allem über das „InterNette Treff“ im Mehrgenerationenhaus. Dort erklärt sie mittwochs zwischen 15 und 17 Uhr Senioren den Umgang mit Smartphone und Tablet – gemeinsam mit dem Freiwilligen Yannik Hiliyanen vom Jugendbüro.

Er leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr ab, ist also im Verwaltungsjargon ein „FSJler“. Isabel Kolloch dagegen wird als „Bufdi“ bezeichnet, denn sie leistete Bundesfreiwilligendienst (BFD). „Ich habe mich über beide Möglichkeiten informiert und festgestellt, dass der BFD besser zu mir passt“, sagt sie.

Zu den weiteren Aufgaben gehören das Aufnehmen von Shopping-Listen für den Einkaufsdienst des Seniorenbüros, das Erstellen von Teilnehmerlisten, die Betreuung von Info-Ständen, das Vorrichten von Veranstaltungsräumen, die Unterstützung der Projektleitenden – Tätigkeiten, die auch für das bevorstehende Marketing-Studium nutzbringend sein können.

In ihre letzten beiden Monate fällt noch eine von insgesamt fünf Seminarwochen. In Karlsruhe trifft sie auf Bundesfreiwillige aller Altersgruppen aus anderen Bereichen – etwa aus dem Gesundheitswesen oder der Feuerwehr. Ziel solcher Seminareinheiten ist die Wissensvermittlung durch gegenseitigen Austausch, aber auch die Festigung des Bewusstseins für bürgerschaftliches Engagement.

Letztes großes Projekt ist der Offenburger Digitaltag am 24. Juni. Dann steht sie von 11 bis 15 Uhr am Infostand vor dem Bürgerbüro und gibt Interessierten auch gerne Auskunft über ihre Erfahrungen als „Bufdi“. Vielleicht findet sich bei dieser Gelegenheit der Nachfolger oder die Nachfolgerin. Einstiegstermin beim Seniorenbüro wäre der 1. August.

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