Zwei Fälle gemeldet: Noch keine Grippewelle in Sicht – Impfungen weiter möglich
Mit einem "Hatschi" durch die feuchtkalte Jahreszeit

Die Impfung hilft gegen Grippe, nicht gegen einfachere grippale Infekte.  | Foto: AOK

Ortenau. Der Sommer ist vorbei, auch die spätherbstlichen Sonnentage sind Geschichte. Nass, kühl und wenig erquicklich präsentiert sich das Wetter – es ist eben Herbst. Kleider in Zwiebelschichtlagen zu tragen, ist gerade in dieser Jahreszeit wieder in, genauso wie zum Taschentuch zu greifen. Noch ist es vielleicht ein einfacher Schnupfen oder der in der Regel harmlose „grippale Infekt“. Gefährlich ist hingegen die Virusgrippe (Influenza), die für mehrere Tausend Todesfälle pro Jahr zumindest mitverantwortlich ist. Gegen die am meist verbreiteten Influenzaviren kann man sich impfen lassen.

Wer vorbeugend sich hat impfen lassen, tut dies aus guten Gründen. "Der Impfschutz hält je nach Stabilität des Immunsystems drei bis vier Monate oder auch noch länger an", erklärt Dr. Beate Rauscher von der Umwelt- und Infektionshygiene des Gesundheitsamts beim Landratsamt. Noch ist keine Grippewelle in Sicht. Aktuell sind dem Gesundheitsamt erst zwei Fälle gemeldet worden. "Wir stehen auch erst am Angang der Saison", ist Dr. Rauscher für einer Prognose vorsichtig. Dagegen hat es im vergangenen Jahr eine Flut an Erkrankungen geben. 505 Fälle wurden dem Gesundheitsamt von den niedergelassenen Ärzten und denen der Kliniken gemeldet. Zum Vergleich: 2013 lagen im Ortenaukreis 234 bestätigte Influenzafälle vor, während es 2012 lediglich 47 waren.

"Impfempfehlungen gelten für ältere Personen ab 60 Jahren sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens", erklärt Rauscher. Dazu zählen chronische Krankheiten der Atmungsorgane oder Schwächungen des Imunsystems. Zudem ist zu beachten, dass "das Immunsystem von älteren Menschen nicht mehr so stark auf eine Impfung reagiert wie bei jüngeren Menschen, dadurch kann sich die Dauer des Impfschutzes bei Älteren verkürzen", warnt die Gesundheitsamtsärztin. Personen mit erhöhter beruflicher Gefährdung, etwa medizinisches Personal und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, sollten einer Grippe durch Impfung vorbeugen. "Insbesondere auch für schwangere Frauen gilt diese Empfehlung", so Dr. Rauscher.

Ein Impfschutz wird rund zwei Wochen nach Behandlung aufgebaut. "Insofern ist eine Impfung auch Anfang des nächsten Jahres noch sinnvoll, weil die übliche Grippesaison bis März oder April dauert", hofft Rauscher auf Beachtung. Allerdings sollte man nicht zu lange warten: "Wenn man sich zu spät impfen lässt, besteht das Risiko, dass man bereits zu Beginn der Saison angesteckt und krank wird."

Ein Ansteckungsrisiko gibt es vor allem an Orten, wo sich viele Menschen aufhalten, wie bei Veranstaltungen, im Supermarkt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Grippeimpfung schützt zuverlässig nur gegen eine Infektion mit einem echten Influenza-Erreger. Die Erreger von Husten, Schnupfen oder einem fieberhaften Infekt stammen jedoch meist aus einer anderen Virenfamilie, gegen die die Grippe-Impfung nicht schützt. Diese Erkrankungen können auch Geimpfte immer noch bekommen.

Keine Impfung gibt es dagegen gegen eine Sommergrippe, die ähnliche Anzeichen wie Fieber, Gliederschmerzen, Schnupfen, Hals- und Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auslöst. Aber bis dahin ist noch Zeit und die anstehende für manche ungemütliche Jahreszeit erst zu überstehen.

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