Neujahrsempfang im Landratsamt
„Ortenau global“

Landrat Frank Scherer begrüßte rund 600 Gäste zum Neujahrsempfang des Ortenaukreises, der in diesem Jahr unter dem Motto „Ortenau global“ stand. | Foto: Landratsamt
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  • Landrat Frank Scherer begrüßte rund 600 Gäste zum Neujahrsempfang des Ortenaukreises, der in diesem Jahr unter dem Motto „Ortenau global“ stand.
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Offenburg (st). Traditionell stellt Landrat Frank Scherer den Neujahrsempfang des Ortenaukreises unter wechselnde Themen. „Ortenau global“ lautete das Motto des diesjährigen Empfangs, zu dem Scherer rund 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Gesellschaft und Kultur im Großen Sitzungssaal des Offenburger Landratsamtes begrüßte.

„Auch wenn die Ortenau nur ein winziger Teil der Welt ist, spüren wir auch hier - wie die Metropolen dieser Welt – die globalen Einflüssen und Effekte von Wirtschaftsboom, Digitalisierung, Klimawandel, Migration, Radikalismus oder Handelskonflikten“, begann der Landrat seine Ansprache. „Außerdem gibt es gerade in der Ortenau relativ viele führende Akteure in den weltweiten Wirtschaftsbeziehungen“, sagte der Landrat, der aber auch die provokative Frage stellte, was denn an dieser ländlichen Region zwischen Straßburg und dem Schwarzwald global sei? „Es ist gerade der vordergründige Widerspruch zwischen ländlicher Region und Internationalität, der die Ortenau ausmacht. Denn sie vereint beides in einer spannenden, attraktiven Symbiose“, antwortete Scherer mit Nachdruck und untermauerte seine These mit der Vielzahl an international tätigen Ortenauer Unternehmen, darunter Dutzende Weltmarktführer.
„Nur weil unsere Unternehmen weltweit aktiv sind, ist die Ortenau als Region nicht schon global. Dem Titel dieses Empfangs wird sie als Ganzes nur gerecht, weil unsere Region darüber hinaus gesellschaftlich, kulturell und politisch Toleranz und Weltoffenheit lebt und dafür steht“, betonte der Landrat und nannte beispielhaft die erfolgreiche Zuwanderungsstrategie des Landkreises sowie die Vielzahl gelungener Integrationskonzepte und thematisierte die internationale Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung im Ortenaukreis.

Globaler Bildungswettbewerb

„Globaler Wettbewerb bedeutet auch globaler Bildungswettbewerb“, zitierte Scherer anschließend Willi Berchthold, früherer Präsident des Bundesverbands „Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien“. „Deshalb tun wir in der Kreispolitik gut daran, unsere Beruflichen Schulen mit Investitionen von rund 31 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren auf hohem Niveau weiter zu entwickeln und zukunftsfähig zu machen“, betonte Scherer und versicherte, dass die Bildungsoffensive im Ortenaukreis kein Strohfeuer, sondern eine Daueraufgabe sei und bleibe.

„Mehr Offensive im Interesse unseres Wirtschaftsstandortes würde ich mir allerdings im Bereich Mobilität wünschen“, thematisierte der Landrat auch lokales Optimierungspotenzial. „Die Kreispolitik tut zwar im Bereich der Infrastrukturen, was sie kann. Wir sind hier aber meist nicht allein auf dem Spielfeld, sondern brauchen Bund und Land an unserer Seite. So ist doch klar und offensichtlich, dass unsere Mobilitäts- und Medieninfrastruktur nicht mehr zeitgemäß sind“, kritisierte Scherer und mahnte, dass auch der Ausbau der Rheintalbahn und der Schieneninfrastruktur insgesamt sowie der A5 und ihrer Zubringer dem Bedarf Jahre hinterherhinke.

Digitalisierung

„Bei der Digitalisierung liegt Deutschland auf einem Abstiegsplatz, hier steht jeder Politiker in der Verantwortung, egal auf welcher Ebene“, mahnte Scherer und spannte den Bogen zum Titel des Empfangs: „Deshalb müssen wir lokal handeln, um global agieren zu können.“

Musikalisch leitete anschließend das Landratsamts Orchester unter der Leitung von Thomas Huber auf eine von Markus Knoll geleitete „Ortenauer-Global-Player-Talkrunde“ über. Simone Schreiber von der Geschäftsführung der Rheinauer Maschinen- und Armaturenbau GmbH & Co. KG, Nicolas Erdrich, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Erdrich Umformtechnik, Dr. Martin Herrenknecht, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG und Dr. Steffen Auer, Präsident der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein und Geschäftsführer der Schwarzwald-Eisenhandel GmbH, sprachen dabei über regionale Voraussetzungen und globale Herausforderungen von Unternehmen auf dem weltweiten Wirtschaftsmarkt.

Das Europa-Park Showballett entführte die Gäste zum Abschluss tanzend in zehn Minuten um die Welt, ehe der Vorsitzende der Bäckerinnung Ortenau, Obermeister Heinrich Schulz, zum Abschluss die traditionelle Neujahrsbrezel überreichte, die Landrat Scherer gemeinsam mit seiner Ehefrau Dr. Evgeniya Scherer anschnitt und an die Gäste verteilte.

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