Ort der Demokratiegeschichte
Umbau des Offenburger Salmen hat begonnen

Hans-Peter Kopp und Carmen Lötsch im Salmenhof, wo die Umbauarbeiten begonnen haben. | Foto: Stadt Offenburg/Fachbereich Kultur
  • Hans-Peter Kopp und Carmen Lötsch im Salmenhof, wo die Umbauarbeiten begonnen haben.
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Offenburg (gro). Die Bauarbeiten für den Umbau des Offenburger Salmen zu einer Erlebnis- und Erinnerungsstätte haben begonnen. Im Vorderhaus, in dem sich bis vor zwei Jahren Gastronomie befunden hatte, sind die Handwerker schon bei der Arbeit. Ein Kran steht mitten im Hof. Im Salmensaal wurden die Fenster, die die Unterzeichner der 13 Offenburger Forderungen zeigen, demontiert. Die Bühne ist mit einer Bretterwand gesichert, die Technik abgebaut. 

Bürgermeister Hans-Peter Kopp und Kulturchefin Carmen Lötsch geben Einblicke in das, was einmal aus dem derzeitigen Sitzungssaal des Gemeinderats und Veranstaltungsort werden soll. "Die Geschichte der Demokratie soll in Offenburg erlebbar werden", so Kopp. Drei Millionen Euro soll der Umbau kosten. Zwei Millionen Euro werden durch den Bund gefördert - nicht nur die Baumaßnahmen, sondern auch das Konzept sind darin erhalten. Ungewöhnlich für eine Städtebauförderung, macht Carmen Lötsch deutlich. "Der ganze Kostenplan wird gefördert, der Umbau und alles, was an musealen Ausstellungsstücken zu sehen sein wird."

Seit 2002 ist der Salmen für die Öffentlichkeit zugänglich. Er wurde seinerzeit durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau eingeweiht und erhielt als Kulturdenkmal nationaler Bedeutung quasi den Ritterschlag. Mittlerweile ist die Kultur- und Erinnerungsstätte als Ort der Demokratiegeschichte eingestuft worden. Seit 2015 wird in der Stadt Offenburg an dem Konzept gearbeitet. Die Einmaligkeit des Projektes hat auch die Wüstenrotstiftung erkannt und fördert das Vorhaben mit 15.000 Euro. Diese Summe fließt - wie auch 10.000 Euro aus der Kulturstiftung Offenburg und 35.000 Euro von der Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/Ortenau - in ein Kunstwerk im öffentlichen Raum. Es wird von dem Künstler Moritz Götze geschaffen, allerdings sollen die Offenburger Impulse dafür geben. "Die Bürgerbeteiligung dazu beginnt in Kürze", verspricht Carmen Lötsch. 

Der Salmensaal wird auch künftig als Sitzungssaal und Veranstaltungsraum dienen. Allerdings wird dort die wechselvolle Geschichte des Salmens in Form einer Multimediaschau erlebbar werden. Außerdem wird der Saal mit dem Vorderhaus verbunden. Dort werden sich neben einem Treppenhaus und einem Fahrstuhl für den barrierefreien Zugang ein Raum für die jüdische Gemeinde und der Erinnerungsraum im ersten Stock befinden. Im Untergeschoss wird ein Workshop-Raum entstehen. Vieles von dem, was sich jetzt schon in der Ausstellung befindet, wird auch im neuen Konzept wieder auftauchen. 

Ein Jahr sollen die Bauarbeiten dauern. "Wir wollen die Erlebnis- und Erinnerungsstätte im Januar oder Februar 2022 für einen Probelauf öffnen", so Lötsch. Die eigentliche Eröffnung wird am 13. Mai 2022 im Rahmen der Baden-Württemberg-Tage sein.

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