40 Jahre Kreisdiakonieverein Ortenaukreis
Verlässlicher Partner der Betreuer und Betreuten

Mario Herrmann, Geschäftsführer des Kreisdiakonievereins, und Dekan Frank Wellhöner blicken auf 40 Jahre Vereinsbestehen zurück. | Foto: Christina Großheim
  • Mario Herrmann, Geschäftsführer des Kreisdiakonievereins, und Dekan Frank Wellhöner blicken auf 40 Jahre Vereinsbestehen zurück.
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Offenburg (gro). Der Kreisdiakonieverein Ortenaukreis ist seit 40 Jahren in der Betreuung und Begleitung von Menschen tätig, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht für ihre Angelegenheiten sorgen können. "1978 wurde diese Aufgabe an uns herangetragen", blickt Dekan Frank Wellhöner in die Geschichte des Vereins. Da die diakonische Struktur noch eine völlig andere war, machte die Gründung eines kreisweit agierenden Vereins Sinn. Das Thema der Vormundschaft – so die damalige Rechtsform – ist durch die Tätigkeit der Gemeindebediensteten in Offenburg, Kehl und Lahr bereits Thema in der Diakonie gewesen.

Bei Vereinsgründung wurde eine Vormundschaft in erster Linie von hauptamtlichen Mitarbeitern übernommen. "Bei den Betroffenen handelte es sich dabei um Menschen, die aufgrund von psychischen oder altersbedingten Gebrechen, ihre Rechte nicht wahrnehmen konnten", so Wellhöner.

In den 1980er-Jahren gewann das Ehrenamt im Kreisdiakonieverein immer mehr an Bedeutung. "Viele Gemeindemitglieder engagierten sich", erklärt Mario Herrmann, Geschäftsführer des Kreisdiakonievereins. Schon von Anfang an erhielten die Betreuer durch den Verein eine Schulung, so dass sie ihre Pflichten besser wahrnehmen konnten. "Eine Vormundschaft bedeutete einen großen Eingriff in die Selbstbestimmung der Menschen", macht Herrmann deutlich. 1992 ist das neue Betreuungsrecht in Kraft getreten. "Seitdem gibt es keine Entmündung und keine automatische Geschäftsunfähigkeit mehr", so Mario Herrmann. Die persönliche Betreuung ist in den Vordergrund getreten. Dadurch hat sich die Arbeit mit Ehrenamtlichen dynamisiert. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen beweist dies: 2017 wurden 37 hauptberufliche Betreuungen im Verein übernommen, aber 61 ehrenamtliche. Der Kreisdiakonieverein bietet den ehrenamtlichen Betreuern nicht nur die Möglichkeit des Austausches, sondern fachliche Unterstützung und die Gelegenheit an Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Außerdem sind die ehrenamtlichen Betreuer haftpflicht- und unfallversichert.

Ein weiteres Thema, das im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, sind die Vorsorgevollmachten. "Es gibt kein Vertretungsrecht mehr für Ehepartner oder erwachsene Kinder", sagt Mario Herrmann. Deshalb sind die Informationsveranstaltungen zu diesem Thema stets gut besucht. Die Zahl der Eintragungen von Vorsorgevollmachten beim Vorsorgeregister ist von einer Million im Jahr 2009 auf über vier Millionen 2018 gestiegen.

Wer sich für das Betreuungsamt interessiert: Am 27. September von 18.30 bis 19.30 Uhr findet ein Infoabend des Kreisdiakonievereins im Diakonischen Werk Offenburg, Okenstraße 8 in Offenburg statt.

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