Stadt Offenburg legt kommunales Förderprogramm auf
Zusätzlicher Anreiz für günstigen Wohnraum

In Offenburg entstehen in den nächsten Jahren rund 1.800 Wohnungen. | Foto: gro
  • In Offenburg entstehen in den nächsten Jahren rund 1.800 Wohnungen.
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Offenburg (gro). Nicht nur in Städten wie Hamburg, München oder Freiburg ist es schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden, auch in Offenburg fehlen Wohnungen. Deshalb hat sich die Stadt bereits 2016 entschlossen, das Eigenkapital der Städtischen Wohnbau aufzustocken und 180 neue Wohnungen zu bauen. "60 sind bereits fertig", berichtet Bürgermeister Hans-Peter Kopp in einem Pressegespräch. Weitere 110 seien im Bau. Darunter seien ebenfalls solche, die öffentlich gefördert würden. "In den vergangenen drei Jahren wurde der Wohnungsbestand der Wohnbau um 15 Prozent erhöht", erklärt Kopp. Bis 2021 sollen auf einem Grundstück im Gebiet Seidenfaden außerdem noch einmal 50 bis 60 Wohnungen entstehen.

"Den Bedarf an öffentlich gefördertem Wohnraum kann die Stadt alleine nicht decken, wir brauchen ebenfalls private Investoren", betont Kopp. Doch die vom Land aufgelegten Programme würden in Offenburg nicht greifen. Für die zinslosen Darlehen müssten die Mieten ein Drittel günstiger sein als die ortsübliche Vergleichsmiete und das gebunden auf mehrere Jahre. Eine Rechnung, die in einer Stadt wie Offenburg nicht aufgehe. Denn die Baukosten lägen hier genauso hoch wie in anderen Städten, die Durchschnittsmiete allerdings noch niedriger. Würde diese dann noch einmal um ein Drittel gesenkt, bliebe den Investoren keine Rendite.

Kommunales Förderprogramm

Um dennoch privates Geld für öffentlich geförderten Wohnraum in die Stadt zu locken, sei das Programm "KWO Offenburg", ein kommunales Wohnraumförderprogramm, aufgelegt worden. Dabei erhielten private Investoren einen Eigenkapitalzuschuss von zehn Prozent. Zusätzlich werde ein Zuschuss von 2.000 Euro pro Wohneinheit gewährt. "In der ersten Periode stellen wir 500.000 Euro bereit", erläutert Hans-Peter Kopp. Damit könnten bis zu 25 Wohneinheiten gefördert werden: "Wir fördern im Durchschnitt rund 20.000 Euro pro Wohneinheit, also 300 Euro pro Quadratmeter." Angesprochen werden Investoren, die kleinere Objekte mit bis zu acht Wohneinheiten planen. Auch hier gelte dann eine Mietpreisbindung, vermietet werden dürften die Wohnungen nur an Personen mit einem Wohnberechtigungsschein.

In diesem Zusammenhang wies Kopp darauf hin, dass die Einkommensgrenzen, um solch einen Schein zu erhalten, nicht so niedrig seien, wie viele dächten: "Bei einer Einkommensgrenze von 49.300 Euro im Jahr für einen Ein- bis Zweipersonenhaushalt liegen wird durchaus in der Mitte der Gesellschaft." Erste Interessenten für diese kommunale Wohnbauförderprogramm gebe es bereits: Das Siedlungswerk Stuttgart habe sich entschlossen, diesen Zuschuss zu nutzen. Ende des Jahres werde Bilanz gezogen, wie die Mittel abgerufen worden seien, bevor eine zweite Tranche aufgelegt werde. Denn schließlich entstünden in den nächsten Jahren in Offenburg rund 1.800 zusätzliche Wohneinheiten.

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