Angedacht: Franz Feger
Der Fischer und der erfolgreiche Manager

Franz Feger | Foto: privat

Ein Fischer – irgendwo am Meer – fährt jeden Tag mit seinem kleinen Fischerboot raus, fängt zwei Fische und kehrt am Mittag wieder zurück zu seiner Familie. Gemeinsam grillen sie die Fische am Strand und verbringen anschließend Zeit miteinander.

Ihr Begleiter durch die Woche

Irgendwann kommt ein sehr erfolgreicher Manager vorbei und macht im Dorf des Fischers Ferien. Er beobachtet den Fischer und wundert sich, warum der Fischer immer nur mit zwei Fischen zurückkommt. Ganz der Unternehmer, geht er zum Fischer und fragt diesen, warum er eigentlich immer nur zwei Fische fange und ob draußen denn nicht mehr zu angeln seien. Die Antwort des Fischers ist, dass es selbstverständlich mehr Fische gebe, aber die zwei Fische seien genug für ihn und seine Familie.

Daraufhin schlägt der Unternehmer vor: „Du könntest doch trotzdem mehr Fische fangen und die Übrigen verkaufen.“ Der Fischer fragt zurück: "Und was mache ich mit dem zusätzlichen Geld?" Antwort: "Du kannst irgendwann Mitarbeiter anstellen." Erneut fragt der Fischer: "Und was mache ich dann mit den Mitarbeitern?" "Na ja", sagt der Manager, "mehr Mitarbeiter, mehr Fische, mehr Geld. Und irgendwann hast Du eine Fischfabrik und so viel Geld, dass Du nicht mehr arbeiten musst. Das wäre doch toll", ruft der Manager begeistert. Der Fischer überlegt und fragt: "Wenn ich nicht mehr arbeiten muss, kann ich dann machen, was ich will?"

Hocherfreut, dass der Fischer es nun scheinbar verstanden hatte, antwortet der Manager: "Ja, absolut, du kannst tun und lassen, was Du willst." "Kann ich dann jeden Tag mit meinem Boot aufs Meer raus fahren, zwei Fische für mich und meine Familie fangen, diese zum Mittagessen grillen, den Nachmittag dann mit meiner Frau und den Kindern am Strand verbringen und die Zeit mit ihnen genießen?", fragt der Fischer. Der Manager bestätigt: "Ja, all das kannst du dann tun." Nachdenklich schaut der Fischer ihn an und antwortet schließlich: "Aber genau das mache ich doch jetzt schon jeden Tag."

Ich finde diese Geschichte symbolisch für uns und unser Leben: Wir haben immer das Gefühl, dass wir jetzt viel Geld verdienen müssten, um dann irgendwann das tun zu können, was wir wirklich wollen. Bleibt die Frage: Was hindert uns daran, dass wir jetzt schon tun können, was uns erfüllt?

Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche.
Franz Feger, Referent für Arbeitnehmerseelsorge und KAB Ortenau

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