Mehr Tote im Straßenverkehr
Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Offenburg

Peter Westermann (l.) und Reinhard Renter  | Foto: gro

Offenburg (gro). Die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg ist 2018 nur leicht gestiegen. "Die Zahlen sind fast gleich", so Polizeipräsident Reinhard Renter im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag. 18.741 Verkehrunfälle ereigneten sich 2018, davon waren 9.909 Kleinstunfälle, 6.077 Unfälle mit Sachschaden und 2.755 Unfälle mit Personenschaden. "Die Ursachen sind altbekannt", bringt es Renter auf den Punkt: "Geschwindigkeit, Abstand, Ablenkung durch das Handy sowie Alkohol und Drogen." Zuständig ist das Polizeipräsidium Offenburg für den Ortenaukreis, Baden-Baden sowie den Landkreis Rastatt. Zum Gebiet gehören 80 Kilometer Autobahn, die allerdings gesondert erfasst werden.

So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle im Ortenaukreis um 1,8 Prozent auf 9.990. Bei 1.592 kamen Personen zu schaden – die gleiche Zahl wie 2017. Im Präsidiumsbereich verunglückten im vergangenen Jahr 3.486 Personen bei Verkehrsunfällen. Davon wurden 2.766 leicht und 679 schwer verletzt. 41 Menschen kamen ums Leben – zwei mehr als im Vorjahr.

Unfallursachen unverändert

"Die Ursachen bei den Unfällen mit Personenschaden sind seit Jahren die gleichen", betonte Polizeidirektor Peter Westermann, Leiter Verkehrspolizeidirektion Baden-Baden. Es sind Vorfahrtverletzungen, nicht angepasste Geschwindigkeit, mangelnder Abstand, Fehler beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren, Alkohol oder Drogen am Steuer sowie Überholen. "Unsere Sorgenkinder bleiben die Zweiradfahrer. Damit meine ich nicht nur Motorradfahrer, sondern auch Radfahrer", so Westermann.

So stieg die Zahl der Motorradunfälle im Präsidiumsbereich um 17 Prozent von 389 auf 456. "Wir hatten einen Jahrhundertsommer, bei der Länge der Saison war dies zu erwarten", machte Westermann deutlich. Während die Unfälle, von denen Motorradfahrer betroffen waren, sich 2017 quer über das gesamte Gebiet des Polizeipräsidiums verteilte, lag 2018 der Schwerpunkt auf den Risikostrecken wie der Schwarzwaldhochstraße, der B500. "Allein sieben sind dort verunglückt", so Westermann. Vor allem an den Wochenenden sei die Zahl gestiegen. "Wir hatten bis Oktober nur fünf tödliche Motorradunfälle", beschreibt Peter Westermann den Saisonverlauf. "Ende Oktober gab es fünf weitere Unfälle mit Todesfolge." Einen Grund für diese Häufung habe sich nicht erschlossen. "Die Unfälle passieren dort, wo wir präsent sind", wundert sich Westermann. Mehr Kontrollen als derzeit gefahren würden, seien nicht möglich.

Mehr Pedelecfahrer

2018 gab es mit 858 43 Unfälle mit Radfahrern weniger als 2017. Die Zahl der Leichtverletzten ist mit 603 um 22, die der Schwerverletzten mit 170 um 30 gesunken. Allerdings starben fünf Menschen mehr als im Vorjahr auf dem Rad. "Bei den acht Unfällen mit Todesfolge waren allein drei Pedelecfahrer, die über 70 waren, dabei", nennt Westermann eine Besonderheit. Die Zahlen der an Unfällen beteiligten Pedelecs hätten deutlich zugenommen, obwohl die Zahl der Unfälle insgesamt rückläufig sei. Die Ursache sieht Westermann in der Geschwindigkeit der elektronisch unterstützten Räder, mit der vor allen Dingen ältere Verkehrsteilnehmer wohl nicht zurechtkämen.

Auf der Autobahn zwischen Herbolzheim und Rastatt ereigneten sich mit 1.287 genau 68 Unfälle mehr als 2017. Die Gründe seien fehlender Abstand, hohe Geschwindigkeit und fehlende Verkehrstüchtigkeit. "Allein in den vergangenen drei Monaten gab es 489 Verstöße wegen Nichteinhaltens der Abstandes", so Westermann und das bei nur einer Messstelle. Dabei wird es in diesem Jahr nicht bleiben, weitere werden eingerichtet. Die beanstandeten Delikte: 1.300 waren folgenlose Trunkenheitsfahrten, bei 878 waren Drogen im Spiel, 9.740 Gurtmuffel wurden erwischt, 5.454 nutzten ihr Handy und 1.700 Stunden wurde die Geschwindigkeit überwacht.

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