Breitbandausbau in der Ortenau
2025 bedeutender Schritt nach vorne
- Glasfaserkabel
- Foto: Pascal Oertel
- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Ortenau Die Breitbandversorgung im Ortenaukreis hat 2025 einen bedeutenden Schritt nach vorn gemacht: Mit dem Eingang aller Förderbescheide von Bund und Land kann nun der flächendeckende Ausbau mit Glasfaser bis 2030 verbindlich geplant und umgesetzt werden, heißt es in einer Presseinformation der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG. Damit ist sichergestellt, dass alle bislang unterversorgten Gemeinden an das leistungsfähige Glasfasernetz angeschlossen werden können.
Homes-Passed-Quote
In 38 Kommunen wird der Ausbau derzeit umgesetzt oder ist bereits abgeschlossen. Die sogenannte Homes-Passed-Quote – also der Anteil der Gebäude, die theoretisch bereits anschlussfähig sind, weil die Glasfasertrasse in unmittelbarer Nähe zum Gebäude verläuft – liegt aktuell bei 52 Prozent. Bis 2027 wird eine Quote von 70 Prozent angestrebt; nach dem vollständigen Abschluss des geförderten Ausbaus ab dem Jahr 2030 soll sie bei 100 Prozent liegen. Insgesamt wird bis 2030 rund eine Milliarde Euro investiert, um etwa 118.000 Gebäude mit Glasfaser zu versorgen.
„2025 war ein Meilensteinjahr für die digitale Infrastruktur in der Ortenau“, sagt Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG. „Erstmals liegen für alle Kommunen im Landkreis die erforderlichen Förderzusagen vor. Das ermöglicht uns, den Ausbau nun flächendeckend und verlässlich zu planen und umzusetzen.“
Der Glasfaserausbau in der Ortenau erfolgt im Rahmen des hybriden Ausbaumodells. In den oft schwer zugänglichen Außenlagen der einzelnen Kommunen übernimmt das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung bis zu 50 Prozent der Gesamtinvestitionskosten, während das Land weitere 40 Prozent beisteuert. Die restlichen Kosten tragen die Kommunen.
Fünf Phasen
Der geförderte Glasfaserausbau erfolgt in fünf Phasen. In den Phasen 1 bis 4 wurden Fördermittel für 90 Prozent von geplanten 297 Millionen Euro an Investitionen bewilligt. Mit der neuen Förderkulisse der Phase 5 kommen weitere rund 72 Millionen Euro an Förderung hinzu. Parallel dazu investieren Vodafone, Telekom, Unsere Grüne Glasfaser und Deutsche Glasfaser mehr als 500 Millionen Euro in den eigenwirtschaftlichen Ausbau von knapp 100.000 Gebäuden in der Ortenau.
In Achern und Friesenheim wurden die Maßnahmen der Phase 1 des geförderten Ausbaus bereits vollständig umgesetzt. Im Kinzigtal wurde der zentrale Backbone – also die Haupttrasse – von Offenburg bis Hausach fertiggestellt. Alle Netzbereiche entlang dieser Strecke wurden an Vodafone übergeben. In den Außenbereichen von Wolfach laufen bereits die Bauarbeiten. Die Verlängerung des Backbones bis Wolfach soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Erst im Anschluss können die Ortsnetze in Oberwolfach und Gutach aktiviert werden.
Im Renchtal werden die Ausbauprojekte in Oberkirch, insbesondere in den Ortsteilen Zusenhofen, Butschbach und Tiergarten, bis Januar 2026 fertiggestellt und an die Vodafone übergeben. Die Backbone-Strecke von Oberkirch bis Ottenhöfen ist ebenfalls gebaut und soll bis Januar 2026 übergeben werden. In Oppenau wurden die Bereiche Maisach und Lierbach ausgebaut; während Maisach bereits angeschlossen ist, soll Lierbach bis Anfang des zweiten Quartals 2026 folgen.
Für die Phasen 2 bis 5 stehen 2026 zentrale Schritte an: Nachdem nun alle Förderbescheide vorliegen und ein Teil der Ausschreibungen zur Auswahl künftiger Netzbetreiber angestoßen wurde, ist die Vergabe für das Frühjahr geplant. Erste Tiefbauarbeiten in Kommunen der Phasen 2, 3 und 4 sollen im Laufe des Jahres 2026 starten.ST








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