Die Glosse im Guller
Von wegen immer nur Negatives in der Zeitung

Journalisten wird ja gerne vorgeworfen, sie würden sich nur auf Negatives stürzen. Dabei würde es mir auch mehr Freude bereiten, zu verkünden: "Kehl bezahlt ein neues Kombibad aus der Portokasse." Es ist nicht die Schuld der Redaktion, wenn Kommunen Projekte planen, die sie sich eigentlich nicht leisten können. Und die steigende Zahl der Enkeltrickopfer in der Ortenau ist halt auch relevanter als eine Reportage über das Liebeswerben von Marienkäfern. Weil ich es grundsätzlich aber selbst schade finde, dass es 2025 so viele schlechte Nachrichten gab, sei diese Glosse einem positiven Blick in die Zukunft gewidmet.

Bürgergeld

Alle Welt schwärmt von den Möglichkeiten durch künstliche Intelligenz. Möglicherweise berichtet unsere Sonntagszeitung deshalb schon im Januar: "KI-Einsatz spart 95 Prozent der Verwaltungskosten beim Bürgergeld." Das würde sich richtig positiv auf den Kreishaushalt auswirken. Deshalb könnte bereits im März zu lesen sein: "Hurra, wir können uns ein neues Landratsamtsgebäude leisten!" Super gerne würde ich dann im Mai vermelden, dass sich die Baukosten halbieren. "Führender Fertighausanbieter entwickelt 3D-Drucker für große Gebäudekomplexe", ist die Schlagzeile zum Hintergrund der Kostenminimierung. "Bürgermeister – so viele tolle Kandidaten wie nie!", könnte es im Oktober heißen. Da die KI in den Behörden zunehmend mehr Aufgaben übernimmt, konzentrieren sich Verwaltungsangestellte und -beamte auf den nächsten Karriereschritt. Immer mehr qualifizierte Bewerber wollen Rathauschef werden. Besonders Bürgergeldberater im Jobcenter sind prädestiniert für den Job, weil sie geduldig sind und eine große Frustrationstoleranz besitzen.
Doch Schluss mit diesem nicht ernst gemeinten Gedankenspiel. Sonst denkt noch jemand, ich hätte etwas gegen Verwaltung. Was nicht stimmt. Mein eigentlicher Wunsch ist, im Dezember 2026 an dieser Stelle schreiben zu können: Es war für uns alle ein gutes Jahr.

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