Rathauschefs fordern
Vollständige Öffnung von Kitas und Grundschulen

Südbaden (st). Mehr als zehn Oberbürgermeister und Bürgermeister aus Südbaden fordern gemeinsam die Landesregierung auf, die geplante vollständige Öffnung von Kitas und Grundschulen Anfang Juli konsequent und ohne Verzögerung umzusetzen. Über den geplanten Weg der Öffnung müssen die Kommunen, Träger von Betreuungsreinrichtungen, Schulen und Eltern frühzeitig und transparent informiert werden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Darüber hinaus muss auch für alle weiterführenden Schulen ein ambitionierter und verlässlicher Zeitplan entwickelt werden, wie diese zeitnah wieder im Regelbetrieb geöffnet werden können.

Nicht im richtigen Verhältnis

„Das Corona-Virus ist nicht weg und wird uns vermutlich noch längere Zeit beschäftigen. Daher müssen auch weiterhin alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz getroffen werden. Die massiven Einschnitte für Kinder und Jugendliche stehen dazu aber nicht mehr im richtigen Verhältnis“, so der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn. „Daher fordern wir die Landesregierung auf, Kitas und Schulen schnellstmöglich vollständig zu öffnen, um unseren Kindern wieder eine hochwertige Betreuung zu bieten sowie die Eltern zu entlasten.“

Unterstützer aus der Ortenau

Aus dem Ortenaukreis unterstützen die Forderung nach einer schnellen Wiedereinführung des Regelbetriebs an Kitas und Grundschulen der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens, der Lahrer Oberbürgermeister Markus Ibert sowie der Haslacher Bürgermeister Philipp Saar.

Negative Folgen

Kinder und Jugendliche sind nach jetzigen Erkenntnissen nicht die treibende Kraft hinter der Ausbreitung der Corona-Pandemie, heißt es in der Presseinformation weiter. Aktuelle Daten sprechen insbesondere bei Kindern unter zehn Jahren für eine im Vergleich geringe Infektions- und Ansteckungsrate. Zugleich leiden Kinder und Jugendliche aber gravierend unter den jetzigen Kita- und Schulschließungen. Wie vier medizinische Fachgesellschaften bereits im Mai erklärt haben, können aus den Kita- und Schulschließungen weitreichende negative soziale und gesundheitliche Folgen für die betroffenen Kinder resultieren. Für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung benötigen Kinder den Umgang mit anderen Kindern. Und alle Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Bildung. Dieses Recht bildet die Grundlage für Chancengerechtigkeit und Teilhabe – es ist daher in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen.

Erwerbstätige Eltern massiv betroffen

Darüber hinaus sind auch erwerbstätige Eltern massiv betroffen: Viele empfinden das gleichzeitige Schultern von Kinderbetreuung und Beruf als sehr belastend.Um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, war es notwendig, verschiedene und weitreichende Maßnahmen zu ergreifen. Dadurch konnte die Corona-Krise in Deutschland bis zum jetzigen Zeitpunkt vergleichsweise gut bewältigt werden. Aufgrund der positiven Entwicklung ist es nun richtig, diese Beschränkungen wieder zu lockern und mit vorsichtigen Schritten zurück in Richtung Normalität zu gehen, fordern die Bürgermeister. Die schrittweise Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens ist ausdrücklich zu begrüßen, gleichzeitig muss dabei aber das Wohl von Kindern und Jugendlichen viel stärker in den Fokus gerückt werden. Wenn zum Beispiel nun wieder private Veranstaltungen mit bis zu 99 Teilnehmer erlaubt sind, muss auch jedem Kind das Recht zugestanden werden, wieder eine Kita oder Schule besuchen zu dürfen.

Hygieneregeln

Unter der Einhaltung von Hygieneregeln und geeigneten Schutzmaßnahmen für Kinder sowie Erzieher und Lehrer müssen Kitas und Grundschulen ab Juli daher wieder für alle Kinder und Jugendliche im Regelbetrieb geöffnet werden. Darüber hinaus muss auch für alle weiterführenden Schulen ein ambitionierter und verlässlicher Zeitplan entwickelt werden, wie diese zeitnah wieder im Regelbetrieb geöffnet werden können, heißt es abschließend.

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