Kommunen vernetzen sich
Nachhaltiges Gärtnern in der Stadt

Von der Stadt Achern nahmen beim Vernetzungstreffen Grünflächenmanager Marcel Friedmann (hintere Reihe ganz rechts) und Martin Meier vom städtischen Bauhof teil (3. Reihe ganz rechts).  | Foto: Hannes Schweikardt
  • Von der Stadt Achern nahmen beim Vernetzungstreffen Grünflächenmanager Marcel Friedmann (hintere Reihe ganz rechts) und Martin Meier vom städtischen Bauhof teil (3. Reihe ganz rechts).
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Achern (st) Die Stadt Achern bietet seit 2019 auf mehreren öffentlichen Grünflächen wertvolle Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel und ist damit ein Vorbild für andere Kommunen. Jetzt trafen sich in Achern Vertretende von mehr als 30 Städten und Gemeinden aus ganz Baden-Württemberg zum „Natur nah dran“-Vernetzungstreffen. „Natur nah dran“ ist ein Kooperationsprojekt von NABU und Umweltministerium Baden-Württemberg, das Städte und Gemeinden dabei unterstützt, öffentliches Grün in artenreiche Wildpflanzenflächen umzugestalten. Der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle und Dr. Reinhold Schaal aus dem Umweltministerium würdigten das Engagement der Kommunen für die biologische Vielfalt im Siedlungsraum.

Am Nachmittag besuchten die Teilnehmer eine „Natur nah dran“-Fläche, die Achern im Jahr 2019 umgestaltet hat. An der Rennwiese hatten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs eine streifenförmige Wieseneinsaat durchgeführt. Inzwischen hat sich die Fläche in ein artenreiches Biotop verwandelt, das verhältnismäßig wenig gepflegt werden muss. Das freut auch Oberbürgermeister Klaus Muttach: „Für unsere Stadt sind die ‚Natur nah dran‘-Flächen ein doppelter Gewinn: Wildbienen und andere Insekten finden hier Nahrung und Nistplätze, unser Bauhof muss die Flächen kaum noch pflegen und nicht bewässern. Wir bleiben deshalb dran und gestalten weitere Flächen naturnah um, zum Beispiel in diesem Frühjahr in Oberachern am Parkplatz Zur Friedrichshöhe."

Erfahrungsaustausch

Sieben Städte und Gemeinden, die 2022 einige ihrer Grünflächen insektenfreundlich umgewandelt haben, erhielten eine Urkunde für ihr Engagement bei „Natur nah dran“. Die Auszeichnung überreichten der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle und Dr. Reinhold Schaal vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Enssle betonte die Vorbildfunktion der Kommunen: „Die teilnehmenden Städte und Gemeinden haben mitten im Ort Lebensraum für Wildbienen und Schmetterlinge geschaffen. Das ist wichtig, weil diese Tiere in der freien Landschaft immer weniger Wildpflanzen finden, an denen sie Pollen sammeln und Kinderstuben anlegen können. Die Bevölkerung sieht außerdem, wie schön es an den artenreichen Flächen summt und brummt – das macht Lust, auch im eigenen Garten etwas für die Artenvielfalt zu tun.“

Im Mittelpunkt des Vernetzungstreffens stand der Erfahrungsaustausch der kommunalen Mitarbeiter. Dabei trafen Vertreter aus  den Kommunen aller Jahrgänge seit 2016 aufeinander. So konnten auch die neueren Städte und Gemeinden von den Veteranen im direkten Gespräch einiges herausfinden: wie sich die Wildpflanzenflächen über Jahre weiterentwickeln, worauf sie bei der Pflege achten sollten und wie Wildblumen und -stauden den Herausforderungen des Klimawandels trotzen. Weitere Tipps gab Naturgartenplanerin Michaela Senk in ihrem Fachvortrag.

Noch bis 31. Dezember 2023 können sich Städte und Gemeinden für die Förderperiode 2024/2025 bewerben. Alle Informationen dazu gibt es unter www.Naturnahdran.de/bewerben.

Das NABU-Projekt „Natur nah dran 2.0“ wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. In der ersten Projektstaffel wandelten von 2016 bis 2021 bereits 61 Kommunen über 230.000 Quadratmeter naturnah um.

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