Rundgang durch Endingen
Eine Stadt voller Geschichte(n)

Das historische Endingen am Kaiserstuhl | Foto: id
  • Das historische Endingen am Kaiserstuhl
  • Foto: id
  • hochgeladen von Daniela Santo

Kennen Sie das Heiliwog oder das Laubenmännli? Nein, dann sollten Sie sich auf nach Endingen machen. Der Rundgang beginnt am Königschaffhausener Tor, dem einzig noch erhaltenen Stadttor, 1285 erbaut und 1581 zum Stadtgefängnis umgebaut, heute der Museumsraum der Narrenzunft. Der Hauptstraße folgend geht es zur Hausnummer 64. Wo heute ein Wohnhaus steht, stand früher die St. Jakobskapelle. Zeit für die erste Geschichte: Beim Abriss der Kirche sollte die Figur des Heiligen Jakobus abmontiert werden. Ein Maurergeselle kletterte hinauf, spottete über die Statue und gab ihr eine Ohrfeige. Augenblicklich fiel er vom Gerüst und der neue Hauseigentümer ließ die Statue wieder anbringen.

Nur wenige Schritte sind es zum Marktplatz. Hier befindet sich das Haus Krebs, das 1775 erbaut wurde, über ein kunstgeschmiedetes Balkongeländer verfügt und zu den schönsten Barockbauten im Ort zählt. Weiter geht es zum Brunnen und zur nächsten Geschichte: Ein Endinger Brauch besteht darin, an Heiligabend, Punkt 24 Uhr, das Heiliwog, das heilige Wasser, aus dem Stadtbrunnen abzufüllen, das als Heiltrank gilt. Und schon gelangt man ans Alte Rathaus, das 1527 erbaut wurde und das Heimatmuseum beherbergt. Hier kann man sich, sobald das Museum wieder öffnet, über die Auswanderer informieren, die 1842 nach Venezuela gingen, dort die ersten Fachwerkhäuser bauten und das erste Bier brauten. Unweit entfernt ist das Kornhaus, auf dessen Staffelgiebel das Laubenmännli sitzt, das den Frühling symbolisiert. Und hinter dem Marktplatz befindet sich ein spätgotisches Wohnhaus mit kunstfertiger Verzierung und hellblauen Fensterläden, einst vom Kloster Tennenbach erbaut.

Der Rundgang endet an der katholischen Sankt Martinskirche, in der sich 1615 das Tränenwunder ereignete: Denn als für die Christi-Himmelfahrts-Prozession die neuen Kränze des Jesuskindes und der Engel ausgemessen werden sollten, begann die Mutter Gottes und das Jesuskindlein zu weinen. Dies war die Begründung der Endinger Wallfahrt, die es heute noch gibt.

Info: Weitere Infos gibt es unter www.endingen.de. Der Stadtrundgang lässt sich gut mit der sieben Kilometer langen Rundwanderung verbinden, die vom Endinger Bahnhof über die Steingrube Amolterer Heide, über das Amolterer Eck zur Katharinenkapelle und über die Schindhalde wieder nach Endingen führt.id

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.