Prall gefüllte Auftragsbücher für Security-Unternehmen
Auflagen für Veranstalter: Sicherheitsvorkehrungen werden immer wichtiger

Einsatzort für das „Klaus Keller Security Team“: Der Offenburger Hexenball.  | Foto: Foto: st
  • Einsatzort für das „Klaus Keller Security Team“: Der Offenburger Hexenball.
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Ortenau. DFB-Pokalspiel gestern zwischen dem Offenburger FV und dem FC St. Pauli. Ein Novum für Offenburg, wie Karen Stürzel, Pressesprecherin der Polizeidirektion
Offenburg, weiß. Im Gegensatz zu anderen Städten in denen
Bundesliga-Mannschaften beheimatet sind. Schon seit Wochen, so Stürzel,
liefen die Einsatzvorbereitungen der Polizei auch mit „erfahrenen
Einheiten der Bereitschaftspolizei“. Erfreulich war die Bilanz nach dem
Spiel.

Zum Glück wurden auch keine bengalischen Feuer entfacht. Über 1000 Grad Hitze erzeugen diese, können nicht gelöscht werden und
erzeugen Gase, die insbesondere für Asthmatiker sehr gefährlich werden
können, weiß Joachim Metzger, Leiter der Lahrer
Bereitschaftspolizeidirektion. Von 1995 bis 2000 war er Einsatzleiter
des Polizeireviers Freiburg Süd und als solcher für Einsätze bei
Bundesliga-Spielen des SC Freiburg zuständig. Ein „Irrsinn“, so Metzger,
begangen von einigen wenigen, die sich als „Ultras“ in Szene setzen
wollen.

Dafür, dass gestern solches Teufelszeug erst gar nicht ins OFV-Stadion kam, sorgten neben Polizeibeamten unter anderem 30
sowohl männliche als auch weibliche Mitarbeiter von Klaus Keller, der
bereits als 18-Jähriger im Auftrag von Sicherheitsdiensten unter anderem
in Diskotheken tätig war und 1997 im Offenburger Stadtteil Weier ein
eigenes Security-Unternehmen gründete. Seine Kollegen hatten gestern
beispielsweise den St. Pauli-Fanblock fest im Blick, übernahmen an den
Eingängen die Leibesvisitation. „Auf bis zu 70 Leute“ kann der
47-Jährige heute zurückgreifen. Indiz einer Entwicklung, die laut Keller
etwa 1997 begann, als er das „Klaus Keller Security Team“ gründete, das
auf Sicherheitsservice für Konzerte, Discotheken, Objekt- und
Personenschutz, sowie Fest- und Fastnachtsveranstaltungen spezialisiert
ist.

Sicherheitsvorkehrungen bei aller Art von Veranstaltungen wurden und werden immer wichtiger. Wie beispielsweise beim Offenburger
Hexenball, wo Kellers Leute präsent sind. Größere Veranstaltungen 
werden nicht genehmigt, wenn nicht ausreichende Schutzvorkehrungen –
nebst der Erfüllung weiterer Auflagen wie Feuerwehr und Fluchtwege –
nachgewiesen werden. Um Sicherheit und Schutz zu gewährleisten, haben
Mitarbeiter von Klaus Keller eine Sachkundeprüfung bei der IHK
absolviert, sind in erster Hilfe ausgebildet, Einstellungsvoraussetzung
ist ein „makelloses polizeiliches Führungszeugnis“.
Ein solches hatte Hans K. (Name von der Redaktion geändert), früherer Mitarbeiter von
Klaus Keller. „Bereits vorher deeskalierend wirken, die Übersicht
behalten und ruhig bleiben“ fasst er einige der Wesensmerkmale seiner
Tätigkeit zusammen.

Die meisten Vereine engagieren bei Veranstaltungen inzwischen einen Sicherheitsdienst, weiß er. Schon deshalb, um bei eventuellen Vorfällen deren Engagement gegenüber Ämtern
und Behörden nachweisen zu können. Klaus Keller weiß, dass es in der
Branche auch andere mit „aggressiven“ Mitarbeitern gibt. Ein Grund,
weshalb er sein eigenes Unternehmen gründete. Die Sicheitsbranche boomt,
die Auftragsbücher des „Klaus Keller Security Teams“ sind prall
gefüllt. Ein Grund, weshalb das Unternehmen in Schutterwald ein großes
Gebäude als neuen Firmensitz errichtet.

Autor: Norbert Rößler

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