Bereitschaftsärzte arbeiten mit Maltesern Hand in Hand

Bernhard Bürkle (l.) und Frank Vogt, Fahrdienstleiter des Malteser Hilfsdienstes Offenburg. | Foto: Foto: Malteser Offenburg
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Ortenau. Am ersten Juli dieses Jahres wurde der ärztliche Bereitschaftsdienst neu strukturiert.
Aus 20 Einzelbezirken entstand ein großer mit vier Notfallpraxen an den
Ortenaukliniken in Offenburg, Lahr, Achern und Wolfach. Hinzu kamen auch
Neustrukturierungen bei Ärzten, die im Fahrdienst unterwegs sind. Sie
besuchen Patienten, die aus medizinischen Gründen nicht in die
Notfallpraxen kommen können und – das ist neu – kooperieren dabei mit
dem Malteser Hilfsdienst, dessen Fahrer die Ärzte außerhalb der
regulären Sprechstundenzeiten sicher zu ihren Patienten bringen.

„Von Montag bis Freitag sind zwei Fahrzeuge in der Zeit zwischen 19 und 8
Uhr im Einsatz“, erklärt Bernhard Bürkle, stellvertretender
Diözesangeschäftsführer der Erzdiözese Freiburg und Ansprechpartner für
den Fahrdienst der Malteser. „Am Wochenende und an Feiertagen sind es
fünf Fahrzeuge mit insgesamt 35 Fahrern.“ Einen Vorteil der
Umstrukturierung sieht er darin, dass sich die Ärzte nun während der
Fahrt auch telefonisch mit den Patienten in Verbindung setzen und so das
vorliegende Krankheitsbild klären können. „Somit legt der Arzt auch die
Priorität und Reihenfolge der Besuche fest.“ Die Malteser sehen im
Fahrdienst eine weitere Bereicherung: „Unser medizinisches Fachpersonal
ist auch zur Assistenz und bei der Organisation von Einweisungen ins
Krankenhaus behilflich.“ Zudem wurde die ärztliche Versorgung für
Patienten, die auf dem Land wohnen, verbessert.

Die Koordination zwischen Arzt und Fahrer erfolgt über eine Leitstelle. „Hausbesuche für
Patienten im ländlichen Bereich sind zeitnah möglich. Das zeigt, dass
die Neustrukturierung gut klappt“, erklärt Doris Reinhardt,
Kreisbeauftragte der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und
Allgemeinmedizinerin aus Friesenheim. Die Rückmeldungen, die sie von den
Ärzten über den Fahrdienst erhalten habe, seien positiv und auch die
Notfallpraxen würden von den Patienten gut angenommen. „Sie wissen nun
genau, wo sie sich hinwenden müssen, wenn sie am Wochenende erkranken.“

Der Kooperationsvertrag zwischen Maltesern und den Ärzten im Fahrdienst
besteht noch bis Sommer 2014. „Wobei wir von einer Verlängerung
ausgehen“, sagt Bürkle. „Es war ein guter Start und es zeigt sich, dass
eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen der KV und der integrierten
Leitstelle Ortenau stattfindet.“ Und auch Reinhardt spricht von weiterer
Zusammenarbeit: Für das kommende Jahr seien Optimierungen im Bereich
des Fahrdienstes geplant. Dieser soll am Wochenende früher, an Freitagen
ab 13 Uhr und montags, dienstags sowie donnerstags ab 19 Uhr starten.
Zudem sollen die Schichten von Fahrern und Ärzten besser aufeinander
abgestimmt und synchronisiert werden. „Eine weitere Neuerung ist, dass
die Fastnachtstage, der 3. und 4. März, als regionale Feiertage
behandelt werden und sich die Patienten an den Feiertagsöffnungszeiten
der Notfallpraxen orientieren können.

Sowohl für Bürkle als auch für Reinhardt haben sich die Umstrukturierungsmaßnahmen, die vor einem
halben Jahr in Kraft getreten sind, bewährt. „Was ich beeindruckend
finde ist, dass sich die neue Struktur sowohl arbeitsentlastend auf die
Kollegen auswirkt und dass zudem eine Versorgung der Bevölkerung im
ländlichen Raum durch den Bereitschaftsdienst sichergestellt ist“, so
Reihnardt.

Autor: Laura Bosselmann

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