Bürgerschaftliches Engagement auch in der Ortenau eine wichtige Säule der Gesellschaft

Nach der Renovierung soll der Schollenhof Menschen mit und ohne Behinderung Beschäftigungsmöglichkeiten bieten, hier Montessori-Schüler beim Arbeitseinsatz.  | Foto: Schollenhof
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Ortenau. Sie sind aktiv in Institutionen, Initiativen, Vereinen oder im privaten Umfeld, kümmern
sich um bedürftige Mitmenschen, helfen bei Festen oder sammeln Geld für
Projekte, die sonst nie zustande kommen würden. Es gibt unendlich viele
Bereiche, in denen sich Bürger engagieren. Geld gibt es dafür nicht,
manchmal nicht einmal ein Danke. Dabei sind ehrenamtliche Helfer eine
wichtige Säule unserer Gesellschaft. Anlässlich der Woche des
bürgerschaftlichen Engagements vom 10. bis 21. September hat sich der
Guller einmal bei aktiven Ortenauern umgehört.

 
„Die Arbeit im Ehrenamt ist immer mit Freude verbunden", erklärt Ilse Herberg von der Offenburger Tafel. „Wenn man den Menschen helfen kann,
gibt das einem selbst sehr viel." Was sie besonders schätzt, ist die
Tatsache, dass die Vereine hier untereinander gut vernetzt sind: „Das
sind die Vorteile einer mittelgroßen Stadt wie Offenburg, man kennt
sich." Einen offenen Wunsch hat Ilse Herberg allerdings. Um den
Tafel-Kindern Nachhilfe gewähren zu können, sucht sie vor allem
ehemalige Lehrer, die unterstützend eingreifen können. Yvonne Finck,
Vorsitzende des Vereins Mehrgenerationen-Wohnprojekt, findet die enorme
Bandbreite ehrenamtlichen Engagements in Offenburg sehr beeindruckend.
Ist es leicht, hier etwas auf die Beine zu stellen? „Ich empfinde es als
zermürbend, dass Menschen, die sich für ein neues Projekt engagieren
wollen, manchmal einen sehr langen Atem brauchen, bis erste Erfolge zu
sehen sind. Da geben manche auf und gute Ideen gehen leider verloren."

 
Dieses Problem hatte Roland Adam nicht. Er gibt in der Ganztagesgrundschule in Bohlsbach und in einem Fitnesscenter
unentgeltlich Hip-Hop-Unterricht für Kinder zwischen sechs und elf
Jahren: „Ich tanze leidenschaftlich gerne Hip-Hop und mag Kinder. Durch
den ehrenamtlichen Tanzunterricht kann ich etwas von meinen Talenten an
sie weitergeben. Mir ist es wichtig, ihnen von Herzen eine Freude zu
bereiten." 

 
„Es macht einfach Spaß, im Verein mit anderen Menschen zu arbeiten und etwas zu bewegen", sagt Otto Grimmig vom Verein Integration
Schollenhof und Inhaber des Schollenhofs bei Achern. „Durch die
Behinderung meines Sohnes hat sich meine ehrenamtliche Tätigkeit vom VfR
Zusenhofen zur Integrativen Montessori Schule Sasbach und der sozialen
Einrichtung auf dem Schollenhof verlagert." In allen drei Vereinen hat
er bezüglich Zusammenarbeit und Unterstützung mit den Städten und
Gemeinden sehr gute Erfahrungen gemacht.

 
Bereits seit ihrer Jugend ist Caroline Frey, Vorstandsmitglied Wassertropfen Kork e. V., ehrenamtlich aktiv. Die „Wassertropfen" setzen
sich dafür ein, dass das Therapiebad der Diakonie Kork saniert werden
kann. „Wir erfahren immense Unterstützung durch die Öffentlichkeit",
freut sich Frey.

 
Monika Erlacher ist seit rund 25 Jahren in der Tierhilfs- und Rettungsorganisation mit Sitz in Neuried-Ichenheim aktiv. Sie engagiert
sich, weil ihr die Tiere, die sie aufnehmen, „leid tun und keine Lobby
haben". Natürlich wünscht sich die zweite Vorsitzende des rund 500
Mitglieder zählenden Vereins, der ausschließlich von Mitgliedsbeiträgen
und Spenden lebt, auch mehr finanzielle Unterstützung – beispielsweise
von Menschen, die Tiere bringen, mit den Kosten für den Tierarzt aber
nichts zu tun haben wollen.

Autor: ag/bos/gro/rek/rö

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