Barrierefreiheit in Kehl
Beirat setzt Impulse für Verbesserungen

Kürzlich im Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen beschlossen: Der Bürgerservice mit Ausländerbüro in der Großherzog-Friedrich-Straße erhält barrierefreie Parkmöglichkeiten. 
 | Foto: Gabriele Dasch/Stadt Kehl
  • Kürzlich im Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen beschlossen: Der Bürgerservice mit Ausländerbüro in der Großherzog-Friedrich-Straße erhält barrierefreie Parkmöglichkeiten.
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Kehl (st) Der Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen ist mittlerweile zu einer festen Größe in Kehl geworden. Seine Anregungen spielen bei Planungen der Stadtverwaltung eine immer wichtigere Rolle, auch bei großen Zukunftsprojekten wie dem geplanten Verwaltungsneubau oder dem Kombibad, heißt es in der Pressemitteilung.

Veränderungen

Nun konnte das Gremium in seiner jüngsten Sitzung erneut Veränderungen anstoßen, die das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen verbessern sollen: Unter anderem erhält der Bürgerservice mit Ausländerbüro barrierefreie Parkmöglichkeiten. Außerdem informierte der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Michael Heitzmann, über den Stand verschiedener Projekte, die in der Vergangenheit durch den Beirat angestoßen wurden. Ebenfalls zu Gast war Claude Woitschitzky, Leiter des Geschäftsbereichs Bäder bei den Technischen Diensten Kehl. Er gab einen Ausblick, wie das geplante Kombibad barrierefrei gestaltet werden soll. Bereits in seiner Sitzung im April hatte der Beirat kritisiert, dass es vor dem Bürgerservice keine barrierefreien Parkmöglichkeiten gibt. Dieses Anliegen griff Michael Heitzmann auf und präsentierte nun zwei Lösungsvorschläge. Der erste Vorschlag sieht vor, einen bestehenden Parkplatz am Fahrbahnrand vor dem Bürgerservice als offiziellen Behindertenparkplatz auszuweisen und farblich zu markieren. Diese Variante ist jedoch nicht ganz optimal. Der städtische Inklusionsbeauftragte Nicolas Uhl wies darauf hin, dass sich die meisten Fahrzeugrampen am Heck befinden. Die ausgewiesene Fläche müsste mindestens fünf Meter lang sein. Zudem kann die vorgeschriebene Breite von 3,50 Metern an dieser Stelle nicht eingehalten werden.

Behindertenparkplatz

Der zweite Vorschlag: Der Bereich rechts neben dem Bürgerservice entspricht den Anforderungen eines Behindertenparkplatzes und wird auch heute schon teilweise von der Diakonie Kork bei Besuchen im Bürgerservice genutzt. Dieser liegt zwar auf einem Privatgrundstück, könnte aber Besucherinnen und Besuchern des Bürgerservices als inoffizieller Behindertenparkplatz zur Verfügung gestellt und farblich markiert werden. Beide Vorschläge wurden vom Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen mehrheitlich angenommen und die Umsetzung in Auftrag gegeben. Wann genau die Parkplätze zur Verfügung stehen werden, ist noch nicht klar.
Zwar konnte Michael Heitzmann für das Anmeldeterminal und den Kassenautomaten im Bürgerservice keine Lösung präsentieren – Nicolas Uhl erklärte im April, dass beide Geräte zu hoch liegen und für Rollstuhlfahrer und Kleinwüchsige schwer zu erreichen seien – der Erste Beigeordnete und Leiter des Baudezernats, Thomas Wuttke, versicherte jedoch, dass dieses Anliegen in die Planung des neuen Verwaltungsgebäudes mit einfließen werde. „Wir wollen, dass Sie in Zukunft so viel wie möglich selbstständig erledigen können“, sagte er. Bis dahin stünden die Mitarbeitenden des Bürgerservices immer gerne bereit, um zu helfen. Vermelden konnte Michael Heitzmann eine Verbesserung im Stadtgebiet für Menschen mit Sehbeeinträchtigung: Das akustische Signal der Ampelanlage vor dem Rathaus wurde als zu leise befunden und durch die Tiefbauabteilung angepasst, weitere Ampeln sollen geprüft werden. Andere Themen, wie die Bordsteinabsenkung vor dem Kulturhaus konnten wegen Personalmangels noch nicht umgesetzt werden. Hierfür bat der Leiter des Gebäudemanagements um Verständnis und bedankte sich für die Geduld.

Großprojekt

Ein weiteres Großprojekt, bei dem die Vorschläge des Beirats eine wichtige Rolle spielen, ist das neue Kombibad. Für Bäderchef Claude Woitschitzky war es der erste Besuch beim Gremium. Die Anregung die Kassenautomaten im Bürgerservice barrierefrei zu gestalten, in dem sie zum Beispiel für Rollstühle unterfahrbar sind, wolle er auch in seine Planungen mit aufnehmen. „Uns ist wichtig, dass Kehl ein barrierefreies Bad erhält“, erklärte er. Immerhin seien Bäder für viele Menschen mit Beeinträchtigungen, die einzige Möglichkeit sich zu bewegen und Sport zu machen. Darum sollen die Bedürfnisse dieser wichtigen Besuchergruppe im Neubau nicht zu kurz kommen: Weil die Becken im Innen- und Außenbereich nicht auf Straßenniveau, sondern leicht erhöht liegen, werden sie über Rampen zugänglich sein, die in ihrer Steigung den zulässigen DIN-Normen für Barrierefreiheit entsprechen. Ein Rutschfester Belag soll dafür sorgen, dass sich unter anderem auch Menschen auf Krücken sicher durch das Bad bewegen können. Barrierefreie Umkleideräume mit Liegen und einem Pflegelift sowie Leihrollstühle und ein Rollstuhlwechselplatz sind ebenfalls vorgesehen.
Auch der mobile Badelift aus dem Freibad Auenheim, dessen Anschaffung der Beirat im vergangenen Jahr angestoßen hatte, wird im Kombibad zum Einsatz kommen. Er kann an das Becken herangeschoben werden und hilft mobilitätseingeschränkten Menschen dabei, ins Wasser zu gelangen. Sobald die Planungen konkreter werden, möchte sich Claude Woitschitzky weiter mit dem Beirat abstimmen.

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