Vorbereitungen für Tiefbrunnenbau
Es wird nach Grundwasser gebohrt

Kehl (st) Auf dem Parkplatz am KT-Platz wird seit Montagmittag, 18. August, nach Grundwasser gebohrt. Dazu ist eigens ein Bohrunternehmen aus Teningen bei Emmendingen angerückt. Sind die Probebohrungen erfolgreich, das heißt sedimentfrei, soll an dieser Stelle ein Beregnungsbrunnen angelegt werden, schreibt die Stadt Kehl in einer Pressemitteilung.

Bekanntermaßen sind die Grundwasserstände in Kehl so hoch, dass das Wasser ständig abgepumpt und in den Rhein geleitet werden muss. Andernfalls würde der Marktplatz bei starkem Regen überflutet, und das Einkaufen in der Fußgängerzone wäre nur noch mit einem Schlauchboot möglich. Auf dem Parkplatz neben dem Rasenfeld der Kehler Turnerschaft dauert es entsprechend auch nicht lange, bis die Mitarbeiter des Bohrunternehmens auf Grundwasser stoßen. Bereits in 2,60 Metern Tiefe beginnt es zu sprudeln. Trotzdem bohrt das Unternehmen aus Teningen noch weiter. Dass das Bohrunternehmen so tief ins Erdreich eindringt, hat einen praktischen Grund: So kann sichergestellt werden, dass der spätere Beregnungsbrunnen noch ausreichend Wasser führt, sollte der Grundwasserspiegel beispielsweise aufgrund langanhaltender Hitze absinken. In einer Tiefe von 14 Metern beginnen dann die eigentlichen Probespülungen. Die Pumpmaschinen fördern dazu 5,5 Liter Grundwasser pro Sekunde an die Oberfläche. Das entspricht rund 20 Kubikmetern Wasser je Stunde. Das ist deutlich mehr, als später im Normalbetrieb der Brunnenanlage gefördert wird, sorgt aber dafür, dass unerwünschte Sedimente im Boden schneller abgetragen werden. Die ersten Liter, die oben auf dem Parkplatz ankommen, sind schmutzig-braun und voller Sand und Steine. Weil das geförderte Grundwasser so nicht in den Versickerungsgraben hinter der Feldscheune geleitet werden darf, passiert es erst einen Container mit zwei Filtern. Dort setzt sich das Sediment ab, sodass nur noch kristallklares Wasser aus dem Behälter in den Graben fließt. Doch das geförderte Grundwasser bleibt nicht lange braun. Binnen weniger Stunden ist das Wasser, das an der Oberfläche ankommt, ebenfalls klar. Trotzdem leitet ein Mitarbeiter des Bohrunternehmens in regelmäßigen Abständen Wasserproben mit einem Schlauch in einen weißen Plastikeimer. Im Grundwasser schwimmt zu diesem Zeitpunkt kaum mehr als eine Fingerspitze Sand mit. „Immer noch zu viel“, schüttelt der Mitarbeiter den Kopf.

Nachhaltige Lösung

Mit dem Grundwasser aus dem Beregnungsbrunnen soll später der Rasen auf dem KT-Platz bewässert werden. Zusätzlich soll der Brunnen den Sprühwagen des Betriebshofs als Zapfstelle für ihre 10.000-Liter-Tanks dienen. Deshalb muss das geförderte Grundwasser sedimentfrei sein, andernfalls könnten Sand und kleine Steine die Düsen der Beregnungsanlage verstopfen oder zu Schäden an den Sprühfahrzeugen führen.

„Grundwasser ist eine nachhaltigere Lösung“, betont Frank Wagner. Bisher bezogen die Sprühwagen Leitungswasser aus einem Hydrantenanschluss vor dem Sportgelände. Sind die mehrtägigen Probespülungen erfolgreich, „dann wissen wir, ob es Sinn macht, an dieser Stelle einen Tiefbrunnen zu errichten“, resümiert Frank Wagner. Der Betriebshof rechnet für das Tiefbrunnenprojekt mit Kosten von rund 70.000 Euro, ähnlich wie beim Tiefbrunnen in Auenheim. Miteingerechnet sind dabei Arbeiten wie die Probespülungen.

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