Ortsmitten-Check in Kork
Nun ist die Meinung der Bevölkerung gefragt

Korks inklusiver Dorfplatz | Foto: Stadt Kehl

Kehl-Kork (st). Bei einer Ortsbegehung im Februar haben sich Korks Ortsvorsteher Patric Jockers, Angela Abele von der Abteilung Stadtplanung, Inklusionsbeauftragter Nicolas Uhl sowie zwei Vertreter des Planungsbüros Pesch Partner Architekten Stadtplaner GmbH die Begebenheiten und Potenziale von Kork angesehen. Das Ergebnis dieses Ortsmittenchecks stellt das Planungsbüro den Korkern bei einer Bürgervisite am Samstag, 10. Juli, von 10 bis 13 Uhr in der Mehrzweckhalle vor.

Nachdem sich die Stadt im vergangenen Jahr erfolgreich als Modellkommune im Landesprogramm „Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“ beworben hatte, sind inzwischen die nächsten Schritte unternommen worden, damit die Ortsmitte von Kork lebendiger und attraktiver werden kann.

Am Montag, 22. Februar, führte Patric Jockers die beiden Vertreter des Stadtplanungsbüros bei deren ersten Besuch in der Ortschaft vom im Januar 2020 eingeweihten und für rund 1,6 Millionen Euro grundsanierten Rathaus, das nun dank eines Aufzugs bis unters Dach barrierefrei ist und im Erdgeschoss Büroräume für den Inklusionsbeauftragten der Stadt, Nicolas Uhl, bereit hält, aus zur Diakonie Kork mit ihrem Hauptsitz an der Landstraße und weiter zum Albert-Schweitzer-Platz, der in einer Mitmachbaustelle zu einem inklusiven Treffpunkt im Herzen der Ortschaft umgestaltet wurde.

Die Eindrücke, Erkenntnisse und Informationen des Planungsbüros flossen ein in einen sogenannten Ortsmitten-Check, anhand dessen die Korker Ortsmitte definiert und analysiert wurde. Bei der Bürgervisite am 10. Juli in der Mehrzweckhalle an der Oberdorfstraße stellen die beiden Planer gemeinsam mit Vertreterinnen des städtischen Bereichs Stadtplanung/Umwelt den Korkern die Stärken und Schwächen vor, die sie zu den Themenfeldern Ortsmitte, Verkehrssituation, Barrierefreiheit und allgemeine Aufenthaltsqualität herausgearbeitet haben.

Möglichkeiten durch die Ortsumfahrung

Weil die zukünftige Ortsumfahrung für Kork ein bedeutender Faktor ist, haben die Planer zwei Potenzialstufen für die weitere Entwicklung der Ortschaft ermittelt. Diese zeigen sowohl Verbesserungsmöglichkeiten auf, die bereits vor der Umfahrung ausgeschöpft, sowie Maßnahmen, die erst nach Fertigstellung realisiert werden können. Insbesondere in den Bereichen Verkehrssituation, aktive Mobilität und Barrierefreiheit wurden Verbesserungspotenziale erkannt.

In der ersten Entwicklungsstufe empfiehlt das Planungsbüro, den Durchfahrtsverkehr, der über die Herrenstraße an der Ortsverwaltung vorbei in Richtung Erdaushubdeponie rollt, mit einer Tempo-30-Zone zu entschleunigen. Hinzu kommen Empfehlungen für eine bessere Fußwegevernetzung und neue, sichere Querungshilfen für Passanten. Davon verspricht sich das Büro weniger Lärm und mehr Verkehrssicherheit im Ortskern, etwa auf Höhe der Straße Auf dem Bühl und vor der Grundschule.

In einem langfristigen Konzept, das die Zeit nach Fertigstellung und Freigabe der Ortsumfahrung in den Blick nimmt, schlägt das Stadtplanungsbüro vor, den Verkehr im Ortskern auf Schrittgeschwindigkeit zu reduzieren und Maßnahmen zu ergreifen, die die Orientierung und Barrierefreiheit in Kork weiter verbessern. Zusätzlich empfehlen die Planer, die Versorgungs- und Inklusionsangebote zu stärken, die touristische Infrastruktur auszubauen sowie das historische Ortsbild zu wahren.

Zu diesen Analysen und Vorschlägen ist die Meinung der Bürger vor Ort gefragt. Sie können, dürfen und sollen am 10. Juli ihre Sicht der Dinge einbringen, Probleme anzusprechen und eigene Vorschläge unterbreiten, wie die Ortsmitte von Kork noch lebenswerter gestaltet werden kann. Auf Grundlage des Ortsmitten-Checks und den Anregungen aus der Bevölkerung soll im Anschluss ein Planungsleitbild entstehen, mit Verbesserungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen, das Ende 2021 dem Gemeinderat vorgestellt werden soll. Ziel des Modellprojekts ist es, die Erfahrungen aus den 20 Kommunen zu sammeln und daraus im Anschluss einen Leitfaden für andere Gemeinden in Baden-Württemberg zu entwickeln.

Zum Projekt

Das Ortsmitten-Projekt ist Teil eines Landesprogramms zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und wurde unter Federführung des Ministeriums für Verkehr gemeinsam mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Ministerium für Soziales und Integration konzipiert. Das Projekt wird auf Landesebene vom Bereich Neue Mobilität der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) koordiniert.

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