Windkraftanlage auf der Schwend
Gemeinderat beschließt Verpachtung

In der Gemeinderatssitzung der Stadt Oberkirch präsentierten Dr. Stefan Karrer, Vorstand Technik der Koehler-Gruppe, und Nicolas Christoph, Bereichsleiter Windkraft, Solar, Hydro & Business Development bei Koehler Renewable Energy, die Pläne zum Windenergieprojekt auf dem Bergrücken der Schwend. | Foto: Koehler-Gruppe
  • In der Gemeinderatssitzung der Stadt Oberkirch präsentierten Dr. Stefan Karrer, Vorstand Technik der Koehler-Gruppe, und Nicolas Christoph, Bereichsleiter Windkraft, Solar, Hydro & Business Development bei Koehler Renewable Energy, die Pläne zum Windenergieprojekt auf dem Bergrücken der Schwend.
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Oberkirch (st)  Koehler Renewable Energy hat einen wichtigen Schritt unternommen, um bis 2030 bilanziell mehr Energie aus erneuerbaren Quellen mit eigenen Anlagen zu erzeugen, als die KoehlerGruppe für ihre Papierproduktion benötigt. Das Projekt zur direkten Versorgung des Koehler Paper Standortes in Oberkirch mit grünem, selbstproduziertem Strom nimmt Gestalt an, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Nach eingehender Analyse sei das Gebiet auf dem Bergrücken der Schwend, zwischen Oberkirch und Kappelrodeck gelegen, als idealer Standort für Windenergieanlagen zur Direktversorgung des Werkes Oberkirch identifiziert worden.

Der Gemeinderat der Stadt Oberkirch hat in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Montag beschlossen, die im Lageplan ausgewiesenen Flächen auf der Schwend zur Realisierung von zwei Windenergieanlagen an die Firma Koehler Renewable Energy
GmbH zu verpachten.

Versorgungssicherheit und klimaneutrale Produktion

Das Projekt zahle auf das Ziel der Koehler-Gruppe ein, die CO2-Emissionen der Papierproduktion signifikant zu reduzieren und eine sichere, kostengünstige sowie regionale Stromversorgung zu gewährleisten. Die Fläche auf dem Bergrücken in der Nähe des Werkes in Oberkirch sei im Entwurf der Regionalplanung als Windenergievorranggebiet ausgewiesen. Die grundsätzliche Eignung des Standorts sei bereits in der Vorprüfung durch die Aufnahme in den Entwurf der Regionalplanung bestätigt worden, so das Unternehmen weiter. Mit einer sogenannten Direktversorgung, durch einen Anschluss der Windenergieanlage direkt an das Koehler Paper Werk, solle ein wesentlicher Beitrag zur Dekarbonisierung der Produktion geleistet werden, während gleichzeitig die regionale Wertschöpfung gestärkt werde.

„Neben dem Aspekt der CO2-Reduktion der Papierproduktion, zielt das Vorhaben vor allem darauf ab, einen Teil des für die Produktion benötigten Stroms durch eine Direktversorgung günstiger und zu einem auf 25 Jahre fixierten Preis zu beziehen. Dies wirkt sich darüber hinaus positiv auf die Entlastung der Stromnetze aus“, erklärt Nicolas Christoph, Bereichsleiter Windkraft, Solar, Hydro & Business Development bei Koehler Renewable Energy.

Zudem würden bereits erste Gespräche mit der Gemeinde Kappelrodeck geführt, um mindestens eine weitere Windenergieanlage auf deren angrenzender Gemarkung zu errichten, die die Papierfabrik Lenk mit grünem Strom versorgen könnte, führt der Papierhersteller weiter aus. Aus den Gemeinden Kappelrodeck und Ottenhöfen hatte es im Vorfeld der Gemeinratssitzung am vergangenen Montag deutliche Kritik an den Plänen gegeben (wir berichteten). "Wir möchten an dieser Stelle unsere Irritation über das Vorgehen und die Inhalte dieser Stadtratsvorlage zum Ausdruck bringen. Besonders bedauerlich erscheint uns, dass die interkommunalen Beziehungen und nachbarschaftlichen Belange in Ihrer Beratungsvorlage keine Berücksichtigung finden", hieß es in dem Schreiben vom Wochenende. Die Zustimmung zum Abschluss eines Pachtvertrags für den Bau der Windenergieanlagen in der Ringelbacher Enklave würde in diametralem Gegensatz zu den Interessen der Bürgerschaften der Nachbargemeinden stehen, heißt es in dem Schreiben aus Kappelrodeck weiter. 

Ein wichtiger Schritt für die Standortsicherung

Angesichts der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Energiekosten in Deutschland stellt die zuverlässige Versorgung mit erneuerbarem Strom eine zentrale Herausforderung für energieintensive Unternehmen wie die Koehler-Gruppe dar. Das Unternehmen benötige große Mengen an grünem Strom, um sowohl seine eigenen Klimaziele als auch die Vorgaben der Bundesregierung und des Landes Baden-Württemberg zu erfüllen.

Der geplante Windpark trage entscheidend zur langfristigen Standortsicherung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen am Standort Oberkirch bei. Gleichzeitig zeige dieses Projekt, wie erneuerbare Energien die wirtschaftliche Stabilität einzelner Unternehmen fördern könnten. „Eigengrünstromversorgung ist ein wesentlicher Beitrag zur Zukunftssicherung der Wirtschaft in unserer Region. Der geplante Windpark zeigt, wie Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können“, betont Oberbürgermeister Gregor Bühler.

Projekte wie diese seien für die Stadt von zentraler Bedeutung, um Oberkirch als innovativen und zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort zu positionieren. „Indem die lokale Wirtschaft gestärkt wird, bleibt Oberkirch auch in Zukunft ein attraktiver Standort für Unternehmen und Fachkräfte“, so Bühler. Das Engagement für erneuerbare Energien in Oberkirch unterstreiche zudem, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Stadtverwaltung und Bürgerschaft ist. „Der geplante Windpark der Koehler-Gruppe steht exemplarisch für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung in unserer Region und demonstriert die erfolgreiche Kooperation zwischen allen Beteiligten.“

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