Der Badische Architekturpreis soll auch in Zukunft ausgeschrieben werden
"Die Menschen entscheiden, was ihnen am besten gefällt"

Für das Projekt "Badischer Architekturpreis" konnte Jürgen Grossmann (2. v. r.) Landrat Frank Scherer (2. v. l.) und Sponsoren wie Christian Breisacher von Alsecco und Caporal (ganz links) und Stefan Hoskte von Hansgrohe (ganz rechts) gewinnen. | Foto: Dagmar jäger
  • Für das Projekt "Badischer Architekturpreis" konnte Jürgen Grossmann (2. v. r.) Landrat Frank Scherer (2. v. l.) und Sponsoren wie Christian Breisacher von Alsecco und Caporal (ganz links) und Stefan Hoskte von Hansgrohe (ganz rechts) gewinnen.
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Offenburg (djä). "In der Region werden kaum Preise für Architektur angeboten. Dazu kommt, dass es immer ausschließlich Fachgremien sind, die entscheiden", sagt Architekt Jürgen Grossmann. Dabei sei Architektur doch eine Sache, die alle angeht. Menschen wohnen und arbeiten in Gebäuden, sie sehen sie täglich, sie leben in einem von Architektur geprägten Umfeld. Warum sollte es also nicht eine Prämierung für Bauwerke geben, die ganz demokratisch von den Menschen vergeben wird, die mit ihnen leben?

Dieser Gedanke steckt hinter dem ersten Badischen Architekturpreis. Die Grossmann Group und namhafte Initiatoren aus der Baubranche haben ihn ins Leben gerufen. Schirmherr ist Landrat Frank Scherer. "Die Ortenau ist für ihre schönen Landschaften bekannt. Architektur gehört aber auch dazu. Sie bildet so etwas wie Gesichtszüge, die dem Lebensraum Ausdruck verleihen", beschreibt Scherer das Zusammenspiel. Ihm gefällt auch der demokratische Ansatz. Denn der Badische Architekturpreis unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von anderen Wettbewerben: Vorschlags- und stimmberechtigt ist die Bevölkerung. Wer sich für Architektur interessiert oder ein bestimmtes Gebäude einfach ganz toll findet, kann es ab sofort als preiswürdig vorschlagen.

Dabei ist es gleichgültig, ob der Vorschlagende Architekt, Bauherr, Bauunternehmer oder Mieter ist oder ob er als Passant immer wieder daran vorbeigeht. Fünf Kategorien stehen zur Wahl für eine Einreichung. Zu "Industrie und Öffentlich" gehören Gebäude von Firmen oder Institutionen. Unter "Privat" können Vorschläge von privaten Gebäuden wie Wohnhäusern eingereicht werden. "Das kann ein Baumhaus sein oder eine Villa", erklärt Grossmann. Innenarchitektur kann vorgeschlagen werden, ebenso Ingenieurs-Bauwerke wie eine Brücke oder ein Turm. Ein Nachwuchspreis wird vergeben für eingereichte geplante Projekte und Modelle.  "Wichtig ist die Anerkennung der Arbeiten", so Scherer. "Allein, dass man vorgeschlagen wird und ein Forum bekommt, ist toll."

Wer ein Projekt einreichen will, findet auf der Website www.badap.de alle nötigen Informationen. Dort kann man schreiben, warum das Gebäude einen Preis verdient hat, und Fotos hochladen. "Alle Einreichungen werden kurz geprüft und sofort online gestellt", so Grossmann. So entsteht schon früh öffentliche Wahrnehmung für die Projekte. Es können alle Gebäude eingereicht werden, die in Baden stehen und deren Neu- oder Umbau im Jahr 2000 oder später fertiggestellt wurde. Bis zum 15. April 2019 können die Projekte eingereicht werden. Anschließend trifft eine Fachjury eine Vorauswahl, die ab Anfang Mai 2019 zur öffentlichen Abstimmung online geschaltet wird. Die Entscheidung, wer einen der mit je 2.000 Euro dotierten Preise erhält, liegt dann in den Händen der Abstimmenden. Der Sonderpreis unter dem Motto "über Grenzen" wird ein Projekt auszeichnen, das beispielhaft für ein gelungenes deutsch-französisches Miteinander steht. Die Preisverleihungen finden am 14. September 2019 im Rahmen einer festlichen Gala im Europäischen Forum am Rhein statt. "Dass wir mit unserer Idee richtig liegen, zeigt sich schon an den vielen tollen Sponsoren", freut sich Grossmann.

Partner des ungewöhnlichen Preises ist ebenfalls der Stadtanzeiger Verlag. "Es ist ein Preis aus der Region für die Region", begeistert sich Geschäftsführer Christian Kaufeisen für das Projekt. „Klar, dass wir unsere Leser bei diesem Thema weiter auf dem Laufenden halten.“

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