Schulneubau Zell-Weierbach
Funktionalität setzt sich durch

Von links: Oliver Martini, Marco Steffens, Anita Kirn, Sabina Wadenpohl und Hans-Peter Kopp | Foto: Siefke
  • Von links: Oliver Martini, Marco Steffens, Anita Kirn, Sabina Wadenpohl und Hans-Peter Kopp
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Offenburg-Zell-Weierbach (st). Das Preisgericht hat getagt, der Gewinner steht fest: Beim Realisierungswettbewerb „Weingarten-Grundschule/Erich-Kästner-Realschule“ auf dem Areal des Schulstandorts Zell-Weierbach haben sich die Büros MGF und Sichtfeld durchgesetzt. Nach elfstündiger Beratung am vergangenen Donnerstag, 7. Oktober, entschied sich die Jury einstimmig für den Entwurf der Architekten aus Stuttgart und Frankfurt. OB Marco Steffens sprach von einem „guten weiteren Schritt in Richtung Umsetzung“.

Der Austausch sei offen und fair, die Schulleitungen seien einbezogen gewesen: Der Siegerbeitrag erfülle die pädagogischen Anforderungen und gehe zugleich sensibel mit dem Ortsbild um, so Steffens. Diese Auffassung vertrat auch Ortsvorsteher Willi Wunsch: Er freute sich darüber, dass der Entwurf die Gegebenheiten in Zell-Weierbach sehr gut berücksichtige. Die Dorfmitte erfahre dadurch eine Aufwertung. Schulbürgermeister Hans-Peter Kopp ging auf die große Auswahl ein. Der Gewinnerentwurf sei funktional und architektonisch das Beste für den Standort Zell-Weierbach. Baubürgermeister Oliver Martini sprach von einer schwierigen Aufgabe, für die eine „sehr gute Lösung“ gefunden worden sei: „Der Holzbau passt gut in die Region.“ Der Entwurf zeichnet sich für die Realschule durch verbundene Lernräume mit einer offenen Mitte aus, wodurch sowohl Gruppen- als auch Frontalunterricht ermöglicht werde. Bei der Grundschule werden Zweizügigkeit und gemeinsamer Unterricht mehrerer Klassen berücksichtigt.

Auf dem zweiten Platz landeten Kohlmayer Oberst Architekten aus Stuttgart mit Freiraum Architekten aus Regensburg. Dritte wurden Bär, Stadelmann, Stocker, Architekten+Stadtplaner aus Nürnberg mit WGF Objekt Landschaftsarchitekten aus Nürnberg. Insgesamt hatten sich 17 Büros an dem Wettbewerb beteiligt: Fünf waren gesetzt, weitere zwölf wurden aus 89 Bewerbern ausgewählt.

Neues Zuhause schaffen

Das Preisgericht setzte sich zusammen aus Vertretern des Gemeinderats, des Ortschaftsrats und der Verwaltungsspitze, Architekten und Landschaftsarchitekten sowie beratenden Sachverständigen, darunter die Schulleiterinnen der Weingartenschule und der Erich-Kästner-Realschule, Anita Kirn und Sabina Wadenpohl.

Wettbewerbsaufgabe war für die am Standort Zell-Weierbach bereits bestehende zweizügige Weingartengrundschule und die sich noch im Gebäude der Oststadtschulen in der Prinz-Eugen-Straße 76 befindenden dreizügigen Erich-Kästner-Realschule, am Standort in der Reblandgemeinde, ein gemeinsames neues Zuhause zu schaffen. Die Bestandgebäude sollen hierfür saniert sowie erweitert und um Neubauten ergänzt werden. Darüber hinaus geht es darum, die Außenanlage neu zu gestalten und als Schulcampus anzulegen. Im Januar 2020 starteten die Vorbereitungen des Wettbewerbs, in seiner Sitzung am 1. Februar dieses Jahres hat der Gemeinderat den Auslobungstext für den Wettbewerb verabschiedet.

Schon seit Jahren hat sich abgezeichnet, dass das Oststadtschulgebäude auf La Horie keine ausreichenden Kapazitäten für zwei Schulen, die Anne-Frank-Grundschule und die Erich-Kästner-Realschule, bietet. Diverse Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Schulgrundstück, Grundstücken im Umfeld sowie in Zell-Weierbach wurden geprüft. Nach Workshops mit den beteiligten Institutionen und einer Veranstaltung mit öffentlicher Beteiligung wurden die Ergebnisse Ende 2018 dem Gemeinderat vorgestellt. Das städtische Gremium sprach sich im Februar 2019 mit großer Mehrheit für einen Umzug der Realschule an den Standort Zell-Weierbach aus. Die dort angesiedelte Werkrealschule wurde 2018 geschlossen, so dass jetzt leerstehende Flächen genutzt werden können. Um sowohl die Grundschule als auch die Realschule unter den bestehenden Anforderungen an Schulen am Standort unterzubringen, bedarf es darüber hinaus grundlegender baulicher Umstrukturierungen und eines Neubaus. Für die Erweiterung stehen neben dem jetzigen Schulgrundstück angrenzende Flächen Richtung Norden zur Verfügung. Die vorhandene Dreifeld-Sporthalle kann von beiden Schulen genutzt werden. Ergänzt werden die Bildungseinrichtung unter anderem von einer Kindertagesstätte in direkter Nachbarschaft.

Entwürfe bis November ausgestellt

Die Architektur- und Fachplanungsbüros werden bis zum Frühjahr 2022 beauftragt. Darauf folgen die Überarbeitung der Wettbewerbsarbeit und die Entwurfsplanung. Der Baubeschluss soll im Sommer 2023 erwirkt werden. Bis zum Baubeginn, der im Herbst 2024 geplant ist, durchläuft das Projekt die Genehmigungs- und Werkplanung, sowie die Beauftragungsphase der Baufirmen.

Alle Entwürfe werden vom 23. Oktober bis 5. November in der Abtsberghalle Zell-Weierbach, Weinstraße 20, ausgestellt. Zur Besichtigung der Ausstellung bitte bei der Ortsverwaltung Zell-Weierbach unter Telefon 0781/823292 anmelden.

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