Verkehrsunfallstatistik in der Ortenau
Gegen den Trend: Sinkende Zahlen

Gerd Jund, Sachbereich Verkehr (v. l.), Peter Westermann, Leiter der Verkehrspolizeidirektion und Polizeipräsident Reinhard Renter präsentieren die aktuellen Zahlen. | Foto: gro
  • Gerd Jund, Sachbereich Verkehr (v. l.), Peter Westermann, Leiter der Verkehrspolizeidirektion und Polizeipräsident Reinhard Renter präsentieren die aktuellen Zahlen.
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Ortenau (gro). Die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg ist erneut gesunken. 14.997 Unfälle ereigneten sich im Ortenaukreis, dem Landkreis Rastatt und in Baden-Baden 2021. Damit waren es 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr: 2020 waren 15.124 Unfälle gezählt worden, 2019 waren es noch 18.557. Die Zahl der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, ist noch deutlicher nach unten gegangen: Sie sank um 10,9 Prozent von 2.310 auf 2.059 Unfälle.

Insgesamt verunglückten 2.587 Personen, davon wurden 2.087 leicht und 470 schwer verletzt. "Leider starben 30 Menschen bei Unfällen", so Polizeipräsident Reinhard Renter im Rahmen einer Pressekonferenz zur Verkehrsunfallstatistik am Freitag im Polizeipräsidium Offenburg. Ein Anstieg von 50 Prozent, denn 2020 wurden nur 20 Tote gezählt. "Aber immer noch deutlich weniger als im Zehn-Jahresvergleich", so Renter, der die ausgesprochen niedrige Zahl im Jahr 2020 auf die starken Einschränkungen durch Corona zurückführt.

Unterschiedliche Ursachen

Die Ursachen für die Unfälle sind vielfältig: 18 Prozent sind mit einer Vorfahrtsverletzung verbunden. 15 Prozent liegen in einer zu hohen Geschwindigkeit begründet. Bei 14 Prozent wurde der Abstand nicht eingehalten. Weitere Unfallursachen waren Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren, Verkehrsuntüchtigkeit durch Übermüdung, Alkohol- oder Drogengenuss und Überholen.

"Wir haben deutliche Rückgänge der Unfallzahlen auf den Motorradstrecken", so Peter Westermann, Leiter Verkehrspolizeidirektion. So sank die Zahl der Unfälle von 375 in 2020 auf 310 in 2021. Dabei wurden 192 Menschen leicht, 81 schwer verletzt und sieben Motorradfahrer starben im vergangenen Jahr – drei mehr als im Vorjahr. "Es liegt nicht nur an unseren Kontrollaktionen", so Westermann. Die sinkenden Zahlen seien auch dem Wetter geschuldet. "Das Frühjahr und der Frühsommer waren sehr nass", erinnert Westermann. Kein Wetter, das Motorradfahrer auf die Strecken lockt. Einzig die Poserszene auf der B500 bei Baden-Baden habe im vergangenen Jahr Probleme bereitet.

Weniger verletzte Radfahrer

"Auch bei den Radfahrern gab es deutliche Rückgänge", so Westermann. Die Zahl der Unfälle sank von 959 in 2020 um 17,9 Prozent auf 787 im vergangenen Jahr. "Auch hierbei spielt das Wetter eine Rolle, es scheint aber auch, dass sich die Fahrer an die Pedelecs gewöhnen", erklärt Westermann. Die Polizei arbeite an Konzepten, um die Straßen für Radfahrer sicherer zu machen. "Die Zukunft gehört dem Fahrrad", prognostiziert Westermann mit Blick auf die Spritpreise und die angestrebte Verkehrswende.

Steigende Zahlen bei Verkehrsunfällen gab es nur auf der Autobahn: "Es sind mehr Menschen mit dem Auto unterwegs gewesen und wir hatten mehr Baustellen", so Westermann. 1.095 mal kam es auf der Autobahn 5 zum Unfall, dabei wurden 208 Menschen leicht und 38 schwer verletzt. Drei Menschen starben auf der Autobahn. Die Polizei kündigt an, die Verkehrsüberwachung zu intensivieren.

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