Ehrenamter übernehmen kleine Reparaturen

Seniorenwerkstatt hilft in der Not

Offenburg (st) Ein schweres Bild ist aufzuhängen, die Schranktür klemmt, der Tisch wackelt. Derlei Kleinigkeiten können oft soft zum großen Problem werden, gerade auch für lebensältere Menschen. In solchen Fällen hilft die Seniorenwerkstatt.

Projektleiter Roland Balz ermutigt ausdrücklich dazu, zum Hörer zu greifen und beim Offenburger Seniorenbüro um Hilfe zu bitten. Etwa 150 bis 180 Fälle pro Jahr arbeiten der rüstige Mittsiebziger und seine zehn Mitstreiter ab – ehrenamtlich. Alle sind selbst im Rentenalter. Balz ist seit zehn Jahren dabei. Zuvor bereiste er im Auftrag der Offenburger Firma Meiko als Starkstromelektriker Deutschland und etliche Nachbarländer. „Ich war zuständig für Montage, Reparatur und Service“, berichtet er. Im Team sind Fachleute mit verschiedenen handwerklichen Fähigkeiten. Gerade bei Arbeiten mit Elektrogeräten und Stromanschlüssen ist es Balz wichtig, dass hier ausschließlich ausgebildete Elektriker zum Einsatz kommen.

Der Zeitaufwand der Hilfeleistung sollte 30 Minuten nicht überschreiten, rechtlich gesehen handelt es sich bei der Tätigkeit also um Kleinreparaturen. „Wir wollen dem Handwerk nicht die Aufträge wegnehmen“, sagt Roland Balz. Aus diesem Grund habe die Seniorenwerkstatt ihre Tätigkeit auch in einer Vereinbarung mit der Handwerkskammer geregelt. Manchmal haben winzige Ursachen eine große Wirkung. Ein Fenster wollte nicht mehr schließen. Schuld war ein kleines Thermometer, das in den Rahmen gerutscht, aber kaum sichtbar war. Und auch von einem spektakulären Fall kann Roland Balz berichten: In einer Küche war der Oberschrank abgestürzt. „Da gab es jede Menge Scherben.“ Die Bilanz des Projektleiters: „Es läuft sehr gut. Schön wäre es, wenn wir auch ein paar Frauen im Team hätten.“