Anhaltende Nässe sorgt für wirtschaftlichen Schaden
Wetter macht Landwirten zu schaffen – Wintergetreide erheblich geschädigt

Viele Felder in der Ortenau sind derzeit von regelrechten Seen bedeckt. | Foto: Foto: nic
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Ortenau. Egal, wo man derzeit in der Ortenau unterwegs ist: überall stehen großflächige Seen
auf den Feldern. Wir fragten nach, welche Auswirkungen die anhaltende
Nässe auf die Landwirtschaft hat.

Prinzipiell ist es so, dass Wasser den Boden verschlämmen kann und Pflanzen, die zwar schon gekeimt
haben, aber zu wenig Blattmasse und Kraft haben, absterben lassen,
erklärt Stefan Schrempp, Bezirksgeschäftsführer des Badischen
Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) in Achern. „Viel Wasser und
starker Frost sorgen dafür, dass aufgrund der Ausdehnung des Wassers,
wenn es gefriert, die kleinen Pflanzenwurzeln abreißen. So kann es
zusätzlich zu den Wasserschäden noch zu Frostschäden kommen“, so
Schrempp weiter. Das Wetter mache den Landwirten zu schaffen. „Es wird
zu Ertragseinbußen kommen wegen des schon bestehenden Ausfalls aufgrund
der Nässe. Die notwendige Nachsaat wird zusätzliche Kosten verursachen“,
weiß der BLHV-Bezirksgeschäftsführer.

Das bestätigt Horst Körkel, Landwirt aus Kehl-Neumühl, er sieht wirtschaftliche Einbußen auf
sich zukommen. „Die Wintersaaten, die im Herbst ausgesät wurden und zur
Zeit im oder unter Wasser stehen, werden es schwer haben durchzukommen,
teilweise ist auch schon der Ausfall beziehungsweise das Fehlen der
Pflanzen sichtbar“, berichtet Körkel. Jetzt komme es auf den
Witterungsverlauf an, da die Natur manches ausgleichen könne. „Ein
weiterer Punkt ist die Pflege der Gräben die in den vergangenen Jahren
auf Grund der trockenen Witterung in manchen Bereichen vernachlässigt
wurde. Hier gilt es, gemeinsam mit der öffentlicher Hand und der
Landwirtschaft Abhilfe und Verbesserungen zu schaffen“, betont Horst
Körkel.

„Der Grundwasserpegel ist in diesem Jahr so hoch wie schon lange nicht mehr“, sagt Maiwald-Landwirt Karl-Philipp Baumert aus
Gamshurst. Jetzt müsse es aufhören zu regnen und die Luftfeuchtigkeit
zurückgehen. Erst Anfang bis Mitte März werde wieder ausgesät, so dass
im Moment noch keine Gefahr für Sommergetreide oder Mais bestehe.

Auch auf den Feldern von Rolf Wurth in Neuried-Altenheim, wo zum Teil
Wintergerste ausgesät wird, steht das Wasser in kleinen Seen. Wie sich
die extreme Feuchtigkeit auf die bereits ausgesäten Kulturen auswirkt,
kann man aber noch nicht genau sagen, so Wurth. „Die Schneeschicht hat
schützend gewirkt. Wegen der Nässe konnten die Flächen bis jetzt aber
noch nicht gepflügt werden. Wenn das Wasser steht, ist das nie gut für
die Kultur.“ Ab wann die Felder befahrbar sind, könne man momentan noch
nicht sagen.

Autor: ds/gro/nic

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