Kriminalstatistik Polizeipräsidium Offenburg
Mehr Messerangriffe

Jörn Hinrichsen, Leiter Führungsgruppe Schutzpolizei (v. l.), Polizeipräsident Jürgen Rieger und Raoul Hackenjos, Leiter der Kriminalpolizeidirektion, präsentieren die Zahlen der Kriminalstatistik. | Foto: gro
  • Jörn Hinrichsen, Leiter Führungsgruppe Schutzpolizei (v. l.), Polizeipräsident Jürgen Rieger und Raoul Hackenjos, Leiter der Kriminalpolizeidirektion, präsentieren die Zahlen der Kriminalstatistik.
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Offenburg "Wir leben in einer sicheren Region mit einer hohen Lebensqualität", lautet das Fazit von Polizeipräsident Jürgen Rieger nach der Präsentation der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik des Polizeipräsidiums Offenburg mit dem Ortenaukreis, dem Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden.

Die Zahl der Straftaten ist um 2.577 auf 44.021 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. "Unsere Steigerungsrate liegt mit 6,2 Prozent um zwei Prozentpunkte unter der des Landes", zeigt sich Rieger zufrieden.

Setzt man diese Zahlen in Relation zur Bevölkerungszahl erhält man die sogenannte Häufigkeitszahl, die einen Vergleich der Regionen ermöglicht. Mit 5.998 liegt das Polizeipräsidium Offenburg weiterhin auf dem vierten Platz und über dem Landesdurchschnitt von 5.272. "Durch die Grenznähe schlagen sich bei uns die ausländerrechtlichen Verstöße nieder", erklärt Rieger. Rechne man diese heraus, dann liege die Häufigkeitszahl bei 5.348.

Sicherheitsgefühl stärken

Ein besonderer Blick liegt auf der Sicherheit im öffentlichen Raum. "56 Prozent aller polizeilich registrierten Straftaten werden im öffentlichen Raum begangen", so Jörn Hinrichsen, Leiter der Führungsgruppe Schutzpolizei. Die Zahl der Messerangriffe ist im Präsidiumsbereich auf 110 angestiegen, davon wurden 69 im Ortenaukreis begangen. der liegt damit auf dem dritten Rang hinter den Stadtkreisen Stuttgart und Mannheim. "Täter und Opfer kennen sich meist", so Hinrichsen. 127 Straftaten wurden an Schulen begangen, davon 74 im Ortenaukreis. Die Fallzahlen im Deliktbereich Häusliche Gewalt sind ebenfalls um vier Prozent nach oben gegangen. "Wir gehen davon aus, dass das Dunkelfeld aufgehellt wird und mehr Fälle angezeigt werden", so der Polizeipräsident.
Die Rauschgiftkriminalität ist seit Jahren rückläufig. 86 Prozent der Straftaten stehen im Zusammenhang mit dem Erwerb und Besitz von Cannabis. Die Teillegalisierung sieht Jürgen Rieger kritisch, Raoul Hackenjos, Leiter der Kriminalpolizeidirektion, geht davon aus, dass die Zahlen dadurch weiter sinken werden. Ob das komplexe Gesetz zu einer Entlastung der Polizei führt, sei fraglich. Die Zahl der Cyberattacken ist um 14,5 Prozent angestiegen. Davon sind über die Hälfte Betrugsdelikte, 16 Prozent der Straftaten richten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung.

Ein Trend, der auf Bundes- und Landesebene ebenfalls diskutiert wird, zeigt sich auch beim Polizeipräsidium Offenburg. "Erstmals verzeichneten wir mehr nicht deutsche Tatverdächtige als deutsche", sagt Jürgen Rieger. Davon seien knapp ein Drittel Asylbewerber gewesen. Rechne man allerdings die Straftaten, die im Rahmen des Ausländerechtes begangen werden, heraus, dann waren 51 Prozent der Täter Deutsche, 49 Prozent hatten keinen deutschen Pass. "Die meisten Tatverdächtigen waren männlich", so der Polizepräsident. Den Grund sieht Rieger in der ebenfalls gestiegenen Zuwanderungsquote.

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