Weitere Stationen nicht geplant
Ausreichend Polizeireviere und -posten in der Ortenau?

Das Innenministerium hat im Dezember 2017 den neuen Polizeiposten in Rust genehmigt. Fürs Erste hat die Dienststelle Quartier im alten Rathaus bezogen. Ein Neubau soll folgen. | Foto: ds
  • Das Innenministerium hat im Dezember 2017 den neuen Polizeiposten in Rust genehmigt. Fürs Erste hat die Dienststelle Quartier im alten Rathaus bezogen. Ein Neubau soll folgen.
  • Foto: ds
  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Ortenau (ds). Fünf Reviere und elf Polizeiposten zählte die Ortenau bisher. Mit der feierlichen Eröffnung der Dienststelle in Rust in dieser Woche kam ein weiterer Polizeiposten hinzu. Ist die Polizei damit in der Fläche nun ausreichend vertreten? Die Guller-Redaktion fragte beim Polizeipräsidium Offenburg nach.

"Die Eröffnung weiterer Polizeiposten ist derzeit nicht geplant", erklärt Pressesprecher Patrick Bergmann. Die Vision „Baden-Württemberg – das sicherste Bundesland“ erfordere jedoch eine kontinuierliche Überprüfung der Polizeiorganisation hinsichtlich sich ändernder Rahmenbedingungen. "Die Weiterentwicklung muss sich schwerpunktmäßig auch auf operative Organisationseinheiten und damit auf Polizeirevier- und Polizeipostenstrukturen erstrecken", so Bergmann. So wurde im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Lahr in den vergangenen Jahren ein im Landesvergleich überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum festgestellt. Hinzu kommen stetig steigende Touristenzahlen.

"Ein zusätzlicher Polizeiposten in Rust mit auf das Wochenende ausgedehnten Dienstzeiten wird dieser Entwicklung gerecht. Die Polizei muss und wird künftig schnell vor Ort sein – sei es in Ettenheim, Lahr, Rust, Friesenheim oder im Schuttertal. Für Sicherheit zu sorgen, bedeutet, nah bei den Menschen zu sein", erklärt Patrick Bergmann. Zum einen soll eine "Konkurrenzsituation" zwischen Einwohnern und Touristen vermieden werden. "Zum anderen werden durch die Einlasskontrollen im Europa-Park vermehrt Verstöße gegen das Betäubungsmittelrecht festgestellt, die ein polizeiliches Einschreiten zwingend erforderlich machen", so Bergmann weiter.

Prinzipiell wurden die Standorte der Reviere und Posten sowohl nach kriminalgeografischen als auch nach polizeitaktischen Gesichtspunkten ausgewählt. Ein weiterer wichtiger Punkt stelle die Bürgernähe dar. "Dort, wo die Polizei gebraucht wird, ist sie schnellstmöglich verfügbar", bringt es Bergmann auf den Punkt. So sind auch die Randgebiete in der Ortenau bestens versorgt: "Im Süden durch das Polizeirevier Lahr mit seinen Polizeiposten Ettenheim, Rust und Schwanau. Im Osten durch das Polizeirevier Haslach mit seinen Polizeiposten Wolfach und Zell am Harmersbach sowie im Norden mit dem Polizeirevier Achern/Oberkirch und seinen Polizeiposten Oberkirch und Oppenau", erläutert der Pressesprecher des Polizeipräsidiums. Den grenznahen Raum decke das Polizeirevier Kehl mit seinen Polizeiposten Rheinau und Appenweier ab. "Gerade die beim Polizeiposten in Rust geplanten Öffnungszeiten an Wochenenden und Feiertagen sollen zu einer gleichmäßigeren polizeilichen Präsenz im gesamten Lahrer Revierbereich und natürlich auch direkt an der Kreisgrenze zum Landkreis Emmendingen führen", so Pressesprecher Patrick Bergmann weiter.

Das Personal in den Polizeirevieren und -posten wird "belastungsorientiert" eingesetzt. "An den Stellen, an welchen zahlreiche polizeiliche Sachverhalte zu bearbeiten sind, werden dementsprechend mehr Bedienstete eingesetzt", erklärt Bergmann. Sofern beispielsweise der Bedarf an längeren Öffnungszeiten eines Polizeipostens wie in Oberkirch, Gengenbach oder Ettenheim bestehe, müsse automatisch mehr Personal vorgehalten werden. Die positiven Effekte der aktuell angehobenen Einstellungszahlen würden sich voraussichtlich erst in zwei bis drei Jahren auswirken.

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.