Lea Wernet und Thomas Stuber erklären
Das macht den Frauen-Fußball aus

Der Meisterschafts-Jubel bei den Damen der SG "Schoki" Kirnbach-Schiltach-Hornberg war groß, als sie in der Saison 2018/19 den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machten.  | Foto: cao
  • Der Meisterschafts-Jubel bei den Damen der SG "Schoki" Kirnbach-Schiltach-Hornberg war groß, als sie in der Saison 2018/19 den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machten.
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Mittlerer Schwarzwald (cao). Derzeit läuft die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich und stößt auf großes Interesse. Auch in unserer Region haben Frauen-Fußball und Frauen im Fußball längst an Bedeutung gewonnen.

Spielgemeinschaft Kirnbach-Schiltach-Hornberg

Die Kirnbacherin Lea Wernet ist leidenschaftliche Fußballerin. Gemeinsam mit ihren Team-Kolleginnen von der Spielgemeinschaft Kirnbach-Schiltach-Hornberg hat sie die Meisterschaft errungen und somit den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Ein Leben ohne Fußball ist für die 22-Jährige gar nicht vorstellbar. "Ich wurde, quasi seit ich auf die Welt kam, jeden Sonntag mit auf den Sportplatz genommen", berichtet sie lachend, dass dies dann auf sie "halt abgefärbt" hat. Schließlich seien ihre Eltern und die beiden Opas alle fußballbegeistert. Im Alter von zwölf Jahren fing Lea Wernet dann selbst an, im Verein zu spielen. "Gleich bei den B-Mädchen, weil es damals noch keine C- und D-Mädchen-Mannschaften gab", berichtet die Sportlerin.

Trainiert die C-Mädchen

Das ist heute inzwischen anders. Denn ihr Heimatverein, der FC Kirnbach, hat sich mit dem SV Oberwolfach und FC Wolfach im Mädchenbereich zu einer Spielgemeinschaft zusammengetan. In dieser SG übernahm Lea Wernet selbst Verantwortung und trainierte zwei Jahre lang gemeinsam mit Fußballkameradin Rebecca Roenn die C-Mädchen. Im Moment pausiert sie allerdings als Trainerin wegen ihres Studiums, will aber, sobald es ihre Zeit erlaubt, wieder als Coach fungieren.
"Fußball kann so unglaublich spannend und emotional sein. Es ist da fast alles möglich", erklärt Lea Wernet, warum es ihr so "unheimlich Spaß macht", Fußball zu spielen. Vielleicht auch deshalb, weil es eine Mannschaftssportart ist. "Man kämpft nie alleine, gewinnt und verliert zusammen und hat immer Unterstützung. Die besten Spieler nützen da nichts, wenn die Mannschaft nicht zusammen als Team funktioniert", beschreibt Lea Wernet.

SC Hofstetten

Recht erfolgreich ist die Bilanz von Thomas Stuber. Seit 2010 trainiert der Hornberger die Damen des SC Hofstetten, seit 2012 auch die B-Juniorinnen. Im Mädchenbereich war er zuvor auch in seinem Heimatverein als Coach aktiv, dort trainierte er von 2006 bis 2010 die B-Juniorinnen des VfR Hornberg.

Meister der Bezirksliga

Und die Erfolge "seiner" Mannschaften sprechen für sich: sechs Mal Meister der Bezirksliga und drei Pokalsiege mit den B-Mädels. Die zweite Mannschaft der Damen war Meister der Kleinfeldstaffel und Bezirkspokalsieger im Kleinfeld. Die Damen der 1. Mannschaft des SC Hofstetten erzielten jüngst ihren größten Erfolg mit der Landesliga-Meisterschaft in der Saison 2018/19, was den Aufstieg in die Verbandsliga bedeutete. Meister der Bezirksliga wurden sie zwei Jahre zuvor, als Bezirkspokalsieger gingen sie 2016 vom Platz und die Futsalbezirksmeisterschaft konnten sie dann im Jahr 2017 für sich verbuchen.

Weltmeisterschaft in Frankreich

Thomas Stuber fällt es nicht schwer, Frauen zu trainieren. "Sie sind sehr lernbegierig und bewegen sich im Training, auch im Spiel sehr sozial", beschreibt er. Zudem seien sie erfolgshungrig und die Mischung zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß sei dabei immer gegeben. Ein Trend lässt sich seiner Meinung nach jedoch nicht erkennen. "Es hält sich die Waage, mal sind es mehr, mal weniger, die sich als Spielerin für aktiven Frauenfußball interessieren. Auch die Weltmeisterschaft in Frankreich bringt keine neuen Spielerinnen in die Vereine", findet Stuber.

Und es gibt auch Unterschiede zu den Männern, wie der Trainer beschreibt: "Frauen-Fußball ist vielleicht nicht so athletisch wie der der Männer. Aber die Mädels spielen einen technisch hochwertigen Fußball. Und es wird auf dem Platz auch weniger lamentiert und diskutiert."

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