Unterbringung von Asylbewerbern
Letztes Containerdorf in Offenburg schließt Ende September

Das letzte Containerdorf in Offenburg steht am Südring und wird Ende des Monats geschlossen.  | Foto: rek
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Ortenau (rek). Aktuell werden noch 14 Unterkünfte für Asylbewerber vom Landratsamt in sieben Städten und Gemeinden betrieben. Davon ist noch eine Containeranlage in Offenburg in Betrieb, "die bis 30. September geschlossen wird", erklärt Alexandra Roth, Leiterin des Migrationsamtes beim Landratsamt die Situation. Einen Monat später, so Roth, werde die Unterkunft in Hohberg folgen. Es verbleiben dann zwölf Unterkünfte in sechs Kommunen. Hintergrund dazu sind auch die Vorgaben des Landes Baden-Württemberg, die mit den finanziellen Zuwendungen verbunden sind.

Aktuelle Zuwanderungszahlen

"Das Land gibt uns für dieses Jahr eine Mindestauslastungsquote von 75 Prozent und für 2020 von 80 Prozent vor. Wird diese überschritten, nimmt das Land Kürzungen bei der Erstattung der Aufwendungen vor", macht Roth die Hintergründe klar. Während in der Hochzeit der Zuwanderung im Jahr 2015 rund 4.100 Flüchtlingen in den Ortenaukreis kamen, halbierte sich deren Zahl bereits ein Jahr später und liegt für das laufende Jahr bis Ende Juli bei 321 Flüchtlingen.

Bis Jahresmitte waren in den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises 773 Personen untergebracht. Darunter sind zu zwei Dritteln Familien. Die alleinstehenden Personen sind überwiegend jung, denn nur 14 Prozent von ihnen sind über 36 Jahre alt. Hoch ist mit rund 28 Prozent der Anteil der minderjährigen Flüchtlinge. Nigeria, Irak und Gambia machen bei den Herkunftsländern der derzeit in Gemeinschaftsunterkünften beheimateten Personen etwa die Hälfte aus. Weitere stark vertretene Länder sind Syrien, Iran, Türkei und Guinea. Es folgen Flüchtlinge aus weiteren 24 Nationen. Unter den Neuankömmlingen diesen Jahres sind aktuell vermehrt Iraner vertreten. Zudem tauchen Herkunftsländer wie Georgien und China in der Liste der Nationen auf. Die Asylbewerber sind verteilt auf Unterkünfte in Achern, Friesenheim, Gengenbach, Hohberg, Lahr, Offenburg und Zell a. H. Von den zwölf Unterkünften befinden sich sechs im Eigentum des Kreises. Die Verträge mit den weiteren sechs enden zwischen den Jahren 2022 und 2046.

599 Plätze dieses Jahr abgebaut

Allein in diesem Jahr wird das Landratsamt 599 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften abgebaut haben. "Bereits seit 2017 muss der Landkreis jeweils zu Jahresbeginn sein Abbaukonzept dem Regierungspräsidium zur Genehmigung vorlegen", erklärt Roth das Verfahren. Da jedoch monatlich neue Asylbewerber ankämen, müssten diejenigen, die die Voraussetzungen für die Anschlussunterbringung erfüllten, auch schnellstmöglich umziehen.

Die Verpflichtung, in Gemeinschaftsunterkünften zu wohnen, endet für Asylbewerber im laufenden Verfahren in der Regel nach zwei Jahren. Danach erfolgt die sogenannte Anschlussunterbringung, die in der Obhut der Städten und Gemeinden liegt. "Die Städte und Gemeinden unternehmen große Anstrengungen, um ihrer Abnahmeverpflichtung hier nachkommen zu können und bis auf ein paar vereinzelte Ausnahmen sieht es auch gut aus für dieses Jahr", so die Leiterin des Migrationsamtes über die Zusammenarbeit mit den zur Übernahme verpflichteten Kommunen.

Wo es möglich sei, seien Wohneinrichtungen des Kreises für die Anschlussunterbringung von den Kommunen übernommen worden. "So haben wir etwa in Rheinau und Achern Einrichtungen an die Städte für die Anschlussunterbringung untervermietet und auch in Oberkirch hat die Stadtverwaltung die Räumlichkeiten hierfür übernommen", nennt Roth Beispiele dieser Kooperation.

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