Städtische Kulturreihen in Corona-Zeiten
Viel Vorplanung für Theater und Konzerte

Ausreichend Abstand zwischen den Besuchern – wie hier im Canvas 22 in Offenburg – wird gewährleistet. | Foto: Tycho Klettner
  • Ausreichend Abstand zwischen den Besuchern – wie hier im Canvas 22 in Offenburg – wird gewährleistet.
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Ortenau (djä). Kulturelle Veranstaltungen gehören für viele Ortenauer zum Leben. Für die Kommunen stellt sich derzeit die Frage: Wie können sie attraktive Programme und genug Plätze für das interessierte Publikum in Corona-Zeiten anbieten, wenn sich die Rahmenbedingungen jeden Tag ändern können?

Achern

"Unter Vorbehalt, dass keine weitergehenden Einschränkungen erforderlich sind, soll und kann jede geplante Veranstaltung der Saison 2020/2021 unter Einhaltung der Corona-Vorschriften stattfinden", sagt Helga Sauer, Pressesprecherin der Stadt Achern. Jede der rund 50 Veranstaltungen im Stadtgebiet sei im Einzelfall und in individuellen Absprachen zwischen Künstlern, Agentur und der Stadtverwaltung geprüft worden. Konzerte und Gastspiele würden so beispielsweise in die größere Schloßfeldhalle verlegt. Dazu würden Veranstaltungen doppelt angeboten, beispielsweise um 17 und um 20 Uhr am gleichen Abend. Für die Kammermusikreihe „Alte Kirche Fautenbach" gebe es das feste Abo. Die Konzerte könnten unter Corona-Bedingungen stattfinden, allerdings nur als geschlossene Aboreihe ohne Einzelkartenverkauf. "Mehrere Veranstaltungen sind bereits ausverkauft", berichtet Helga Sauer auf Anfrage. Die Besucher und die Künstler seien sehr glücklich darüber, dass der Kulturbetrieb in Achern wieder am Start ist.

Offenburg

Auch in Offenburg freuen sich das Publikum, die Künstler und alle Beteiligten auf das vorgestellte Programm. "Wir stoßen auf breites Verständnis, dass uns nicht alle Plätze zur Verfügung stehen und wir deshalb bei der Neuplatzierung vom ursprünglichen Platz abweichen mussten", sagt Christian Kessler vom Fachbereich Kultur. "Die Künstler sind glücklich, dass wir an den Terminen festhalten." Doppeltermine sowie leicht verkürzte Programme würden auch in der Reithalle und im Salmen für ein größeres Platzangebot sorgen.

Kehl

"Wir stehen in ständigem Kontakt mit den Künstlern sowie den Agenturen. Uns begleitet dennoch ein hohes Maß an Unsicherheit", sagt Stefanie Bade, Kulturbüroleiterin der Stadt Kehl. Die Veranstaltungen müssten unter Corona-Auflagen neu konzipiert werden und könnten nur unter hohem personellen Aufwand vorbereitet und durchgeführt werden. "Wir verfolgen natürlich die Entwicklungen. So haben wir uns schon früh mit der Frage der Saallüftung befasst, um die nötige Frischluftzufuhr und eine hohe Luftwechselrate sicherzustellen", so Bade. In Kehl würden Schauspiele aus Sicherheitsgründen ohne Pause durchgeführt. "Wir versuchen ansonsten, unserem Publikum eine möglichst normale Saison zu bieten." Der Vorverkauf laufe derzeit zufriedenstellend. Bei den Schauspielen und der Kammermusik gehe man kurzfristig mit wenigen Restkarten in den Vorverkauf. "Teilweise gibt es bereits Vorbestellungen, so dass es überhaupt keinen freien Verkauf mehr geben wird", so Bade.

Lahr

"Wir haben uns in Lahr sehr bemüht, in dieser Spielzeit Besonderes und Herausragendes zu bieten", sagt Kulturamtsleiter Gottfried Berger. Alles, von der Programmplanung bis zur Durchführung, sei außerordentlich arbeitsintensiv. Auch ganz praktische Dinge müssten der Situation angepasst werden. So hätten einige Tournee-Ensembles die Besetzungen ändern oder anpassen müssen, wenn das Stück wenig Abstand erfordert – und Künstlerpaare einsetzen müssen, die auch privat zusammenleben. "In Lahr haben wir alle Abos zunächst für die gerade begonnene Spielzeit auf Eis gelegt. Abonnenten haben dafür aber 20 Prozent Nachlass im Freiverkauf erhalten. Der Grund: Wir haben im Parktheater in der Regel über 300 Abos, aber nur noch 237 Sitzplätze", so Gottfried Berger.

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