„Kambacher Eck“ bringt ab 2016 Strom

Frank Edelmann, Dr. Thorsten Radensleben, Klaus Preiser, Daniela Paletta, Carsten Gabbert und Hans Peter Heizmann beim Spatenstich auf dem Kambacher Eck. | Foto: Badenova
  • Frank Edelmann, Dr. Thorsten Radensleben, Klaus Preiser, Daniela Paletta, Carsten Gabbert und Hans Peter Heizmann beim Spatenstich auf dem Kambacher Eck.
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Kinzigtal/Schuttertal. Nach über zwei Jahren Planung und Vorbereitung wurde der Spatenstich auf dem Kambacher Eck vorgenommen. Badenova errichtet dort vier
Windkraftanlagen, die ab Juni 2016 Ökostrom für 10.000 Haushalte
produzieren sollen. 

„Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, besonders von dieser Größenordnung, sind nur mit engagierter Unterstützung der Kommunen zu stemmen“, betonte Dr. Thorsten
Radensleben, Vorstandsvorsitzender von Badenova anlässlich des
Spatenstichs. Er bedankte sich bei den Bürgermeistern von Steinach,
Schuttertal und Biberach für ihre große Unterstützung und ihr Vertrauen.
„Die Energiewende in der Ortenau nimmt Fahrt auf“, so unisono Frank
Edelmann (Bürgermeister von Steinach), Carsten Gabbert (Bürgermeister
von Schuttertal) und Daniela Paletta (Bürgermeisterin von Biberach).

Auf rund 500 Metern Höhe wird die von Badenova gegründete „Windpark
Kambacher Eck GmbH & Co. KG“  vier Windkraftanlagen vom Typ Enercon
E-115 errichten. Dies ist das bislang größte Vorhaben dieser Art in der
Badenova-Unternehmensgeschichte. Mehr als zwei Jahre lang haben Badenova
und die Ökostrom Consulting Freiburg GmbH im Vorfeld geplant,
projektiert, Windmessungen durchgeführt sowie die für die Baugenehmigung
notwendigen Umweltverträglichkeitsgutachten eingeholt.  Mit dem Erhalt
des „roten Punkts“ am 31. Juli konnte das interkommunale Windprojekt
offiziell starten. Aktuell ist bereits eines von vier Fundamenten der
Windanlagen gebaut.

Die Badenova-Tochter Wärmeplus setzt das 22 Millionen Euro teure Vorhaben um. Partner bei der Projektentwicklung ist die Ökostrom Consulting. Gemeinsam haben beide unter dem Namen
„regiowind“ in den vergangenen Jahren insgesamt 15 Windanlagen in der
Region errichtet – im Raum Freiburg, in St. Peter und Hornberg sowie in
Seelbach. Dahinter stehen über 30 Megawatt Windleistung. Auf dem
Kambacher Eck werden vier Mal 3000 kW, insgesamt also zwölf Megawatt,
installiert. „Dies entspricht einem voraussichtlichen Stromertrag von 28
Millionen Kilowattstunden jährlich – so viel wie 10.000 Haushalte im
Jahresmittel  verbrauchen“, erklärt Klaus Preiser, Geschäftsführer von
BadenovaWärmeplus. Die Windhöffigkeit am Kambacher Eck liegt bei knapp
über sechs Meter pro Sekunde, was die Windmessung mit modernster
„Lidar-Technik“ im Frühjahr 2014 ergeben hat.

Doch bis die vier Windmühlen mit einer Nabenhöhe von 149 Metern und einen Rotordurchmesser
von 115 Metern Ökostrom produzieren, hat BadenovaWärmeplus noch viele
Herausforderungen zu meistern. Unter anderem gilt es die tonnenschweren,
sperrigen Windflügel auf das Kambacher Eck zu bringen. Nur mit Hilfe
eines Spezialtransporters, der das 57 Meter lange Rotorblatt
„aufstellen“ kann, sind die Windflügel überhaupt zu ihrem späteren
Einsatzort zu bringen. Beim Transport ist mitunter Millimeterarbeit zu
leisten, deshalb wird der Spezial-LKW mit einer Fernsteuerung
manövriert. Teil der Projektentwicklung war eine detaillierte
„Zufahrtprüfung“ mit dem Ziel eines reibungslosen Transports vom Talort
Steinach zum Kambacher Eck zu gewährleisten: Straßen und besonders die
Radien des Straßenverlaufs müssen zum Teil verbreitert, eine
Telefonleitung abgehängt sowie ein Schuppen abgeschlagen werden. Den
Originalzustand, auch des Straßenbelags, wird Badenova wieder
herstellen.

Um die großen Materialmengen zu lagern, wird in Steinach ein „Basislager“ errichtet. Im Zuge des Großbauprojekts erhält
Steinach eine Behelfsausfahrt von der B33 zwischen Steinach und Lachen.
„Dies alles sind Beispiele, die die große Komplexität des Bauvorhaben
belegen.“, so Klaus Preiser. Bis zum Jahresende sollen die vier
Fundamente sowie zwei von vier Türmen fertig gestellt sein. Nach der
Winterpause, voraussichtlich März, folgt der Bau der Türme drei und vier
sowie der spektakuläre Transport der Gondeln und der zwölf
Rotorblätter. Der Netzanschluss wird parallel errichtet. Im zweiten
Quartal 2016 sollen die Windkraftanlagen erstmals Ökostrom produzieren.

Wenn das Windkraftvorhaben erfolgreich abgeschlossen ist, können sich
Kommunen und Bürger aus der Region beteiligen. Badenova und die drei
Gemeinden erarbeiten gemeinsam ein Modell, um Bürgern in der Region die
Teilhabe zu ermöglichen.

Autor: st

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