Beratungsteam der Kommunalen Kriminalprävention beackert viele Felder
Mobbing-Prävention läuft in Kehl schon in den Grundschulen

Das Beratungsteam kommunale Kriminalprävention trifft sich einmal im Jahr und bespricht die laufenden Projekte. | Foto: Stadt Kehl
  • Das Beratungsteam kommunale Kriminalprävention trifft sich einmal im Jahr und bespricht die laufenden Projekte.
  • Foto: Stadt Kehl
  • hochgeladen von Christina Großheim

Kehl (st). Mobbing unter Schülern ist mittlerweile in allen Schularten ein Problem: Mit der
Gründung eines Arbeitskreises Mobbing am Einstein-Gymnasium und mit Sozialem
Lernen und Gewaltprävention bereits in den Grundschulen hat das Beratungsteam
Kommunale Kriminalprävention im zu Ende gehenden Schuljahr versucht, Kinder und
Jugendliche für den Umgang miteinander zu sensibilisieren. Neun Konfliktmanager
konnten für das preisgekrönte Rückenwind-Projekt ausgebildet werden, außerdem
beschäftigte sich das Team, dem Vertreter der Städte Kehl und Rheinau, der
Gemeinden Appenweier und Willstätt sowie der Bewährungshilfe, der Justiz, der
Polizei und verschiedener sozialer Einrichtungen angehören, mit der
Sensibilisierung für Diebstahl sowie mit dem Thema Testkäufe mit Jugendlichen.
 
Aus den Jahrgangsstufen neun und zehn des Einstein-Gymnasiums stammen die neun
neuen Konfliktmanager, die im laufenden Schuljahr ausgebildet werden konnten.
Die Jugendlichen kommen dann ins Spiel, wenn Altersgenossen aufgrund von
kleineren Delikten mit der Justiz in Kontakt geraten. Gemeinsam versuchen sie,
einen Plan für die Wiedergutmachung auszuarbeiten. In zehn bis 15 Fällen pro
Jahr sei ihre Mithilfe gefragt, berichtet Jannate Hammerstein, die Fallzahlen
seien deutlich zurückgegangen. Was die für die Kriminalprävention beim
DRK-Kreisverband zuständige Mitarbeiterin auch als Erfolg des Projekts
Rückenwind wertet.

Von Mobbing spricht sie freilich nicht, wenn sie vor Grundschülern steht: Bei vier
bis sechs Terminen hat sie mit zwei Grundschulklassen aus Eckartsweier und
einer Klasse aus Willstätt diskutiert, was passiert, wenn Schüler anderen weh
tun oder sie so richtig ärgern. Dabei ging es ihr auch darum, den Grundschülern
klarzumachen, dass sich mitschuldig mache, wer nicht helfe. Dass man auch als
Zuschauer Schuld trage, habe die Kinder tief beeindruckt, erläutert sie beim
schon traditionellen Schuljahresabschluss des Beratungsteams Kommunale
Kriminalprävention, der mit einem Flammkuchenessen im Garten des Hauses der
Jugend gemeinsam mit Oberbürgermeister Toni Vetrano begangen wurde. 

Fortgesetzt hat das Beratungsteam - gemeinsam mit dem Jugendsachbearbeiter der Polizei,
Markus Lautenschläger - auch die Amok-Prävention in allen Schulen. Weil
Amokläufe in der Regel die Folge von langjährigem Mobbing sind, sehen Jannate
Hammerstein und Cornel Happe von der Stadt Kehl, der den Arbeitskreis Kommunale
Kriminalprävention leitet, hier die Klammer für ihre Aktivitäten in den
Schulen. Auf Anfrage des Einstein-Gymnasiums wurde dort ein Arbeitskreis Mobbing
ins Leben gerufen, dem Lehrer, Sozialarbeiter, Schulsozialarbeiter und auch
Markus Lautenschläger von der Polizei angehören. Gemeinsam hat der Arbeitskreis
einen "Plan zum Abarbeiten" erstellt, wie Jannate Hammerstein
formuliert, damit Schüler, Eltern und Lehrer wissen, an wen sie sich im Fall
von Mobbing wenden können, und welche Schritte in einem solchen Fall dann
ablaufen.

An allen Schulen, die angefragt haben, hat die Kommunale Kriminalprävention wieder
Selbstverteidigungskurse für Mädchen angeboten. Selbstverteidigungskurse für
Jungs und Mädchen gemeinsam würde das Team gerne in Grundschulen anbieten.
Hauptthema eines solchen Kurses wäre weniger die Verteidigung gegenüber
Gleichaltrigen, sondern im Falle von sexuellen Übergriffen. Jungs und Mädchen
im Grundschulalter seien hier gleichermaßen betroffen, weiß Jannate
Hammerstein.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.