Tipps von Verlegerin Isabel Obleser
Bewerbungsgespräche vorbereiten

Isabel Obleser | Foto: Michael Bode

Ortenau. Das Bewerbungsgespräch sorgt bei manchem Bewerber für Herzklopfen. Isabel Obleser, Geschäftsführerin und Verlegerin des Stadtanzeiger Verlags, verrät im Gespräch mit Christina Großheim, auf was sich die Kandidaten einstellen müssen.

Wie sollte eine Bewerbung gestaltet sein, damit Sie Ihre Aufmerksamkeit erregt?
Wir verlangen seit einigen Jahren nur noch digitale Bewerbungen. Das heißt schon einmal: die Unterlagen müssen ein PDF sein. Im Zweifel lasse ich mehrere PDF durchgehen, was allerdings wirklich – auch für die Auszubildendenstelle – nicht geht, sind offene Dateien oder Bilder. Vom Aufbau her sollte die digitale Bewerbungsmappe genau so aussehen, wie die analoge – also Anschreiben, Lebenslauf, gegebenenfalls mit Bild und Zeugnissen.

Welche Rolle spielen die Schulzeugnisse bei der Auswahl der Bewerber?
Eine große, mehr als das Zeugnis hat man bei den Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz oft nicht, um unter den Bewerbern auszuwählen. Es hängt allerdings immer davon ab, für welche Berufsausbildung man sich bewirbt. Bei uns ist beispielweise eine gute Deutschnote von Vorteil, wenn man etwa Elektroniker werden möchte, ist sicher die Physik- oder Techniknote ausschlaggebend für das Unternehmen.

Der erste Eindruck ist wichtig: Welche Rolle spielt das äußere Erscheinungsbild beim Vorstellungsgespräch?
Ich persönlich finde wichtig, dass der Auszubildende in sauberer Kleidung und generell ordentlich zum Gespräch kommt. Wir erwarten keine elegante Kleidung oder ähnliches. Gepflegt sollte man allerdings zur Vorstellung kommen.

Wie intensiv sollten sich Bewerber auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet haben?
Man sollte wissen, für welchen Ausbildungsberuf man sich bewirbt – also welche Qualifikationen dafür erwartet werden. Dann ist es immer hilfreich, wenn man sich mit dem potentiellen Ausbildungsbetrieb befasst. Hat er einen Internetauftritt oder wie kann man sonst damit in Kontakt kommen? Vielleicht stellen sich daraus auch schon die ersten Fragen zum Unternehmen.

Welche Themenbereiche werden in einem Vorstellungsgespräch behandelt?
Wir klopfen ab, welche Interessen die Bewerber haben. Warum ausgerechnet wir, sie ausbilden sollen und was sie an dem Beruf, für den sie sich beworben haben, interessiert. Man stellt das Unternehmen vor und beantwortet Fragen. Außerdem wird in groben Zügen der Ausbildungsplan besprochen und was den Auszubildenden erwartet, wenn er die Stelle bekommt.

Wie schafft es ein Bewerber, in dieser Situation authentisch zu bleiben?
Immer locker bleiben, ist da die Devise. Dass man aufgeregt ist, ist völlig normal, da haben wir vollstes Verständnis. Schließlich hatten wir auch einmal unser erstes Vorstellungsgespräch. Wichtig ist aber, sich nicht zu verstellen. Das bemerken wir einfach und so etwas kann sich negativ auf die Beurteilung auswirken.

Welche drei Dinge sollte ein Bewerber auf keinen Fall im Bewerbungsgespräch tun?
Dumme Sprüche klopfen oder frech werden gegenüber den Gesprächspartnern. Wir dulden kein unhöfliches Benehmen – das haben wir aber auch noch nie erlebt.

Welche Punkte fließen in die Entscheidung, wer den Ausbildungsplatz bekommt, ein?
Auftreten und Redegewandtheit, dabei der Wortschatz, spielen eine Rolle. Aber auch die Freizeitgestaltung kann in die Entscheidung miteinfließen. Der Gesamteindruck muss einfach stimmen.

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