Mehr Kapazitäten für Fernwärmenetz
BHKW Kreuzmatt wird ausgebaut

Offenburg (st) Die Wärmeversorgung Offenburg (WVO), eine Tochtergesellschaft der Stadt Offenburg und des E-Werk Mittelbaden, baut seit einigen Jahren das Fernwärmenetz im Stadtgebiet aus. Derzeit investiert die WVO 21 Millionen Euro in den Ausbau des Blockheizkraftwerks im Offenburger Wohngebiet Kreuzschlag in der Schutterwälder Straße.

Die Leistung des Blockheizkraftwerks wird von bisher 1,5 Megawatt auf acht Megawatt erhöht. Dafür wird im kommenden Jahr ein neues Blockheizkraftwerk zusätzlich eingebaut. Vier der bisherigen Pufferspeicher werden durch sechs neue mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 600.000 Litern ersetzt. Zusätzlich kommen neue Wärmepumpen zum Einsatz, die mit regenerativ erzeugtem Strom Wärme produzieren. Die Baumaßnahmen sollen voraussichtlich bis zum Jahresende 2024 fertiggestellt sein.
Damit sorgt das Unternehmen vor, die stetig steigende Nachfrage nach einem Anschluss an das Offenburger Fernwärmenetz auch künftig bedienen zu können. „Wir sichern mit dieser Umbaumaßnahme die Versorgung der Stadt Offenburg mit Wärme und Strom. Mit dem Umbau erhöhen wir die Effizienz des Kraftwerks und leisten einen Betrag zum Klimaschutz“, führt Geschäftsführer Martin Wenz aus.

Zentrale Baustein

Fernwärme ist ein zentraler Baustein für die Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Offenburg. Für Oberbürgermeister Marco Steffens sprechen viele Gründe dafür: „Fernwärme ist sicher, sauber, komfortabel und zukunftsgerichtet. Das haben viele Privathaushalte bereits erkannt. Wir freuen uns zu sehen, dass die Nachfrage nach einem Anschluss an das Offenburger Fernwärmenetz zunimmt. Schließlich leisten wir so alle miteinander einen Beitrag zum Erreichen unserer Klimaschutzziele.“

Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an der Kommunalen Wärmeplanung – eine Aufgabe, zu der sie nach dem Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg verpflichtet ist. Das Herz der Wärmeplanung ist die lokale Wärmewendestrategie, die aufzeigt, wie ein klimaneutraler Gebäudebestand 2040 erreicht werden soll. Für Offenburg gilt: Es sind noch erhebliche Anstrengungen im Gebäudebereich nötig, um die vorhandenen Einsparpotenziale über energetische Sanierungsmaßnahmen zu heben. Darüber hinaus muss jedoch auch die gesamte Wärmeversorgung spätestens im Jahr 2040 klimaneutral, das heißt weitestgehend ohne fossile Brennstoffe erfolgen. Auch hier spielt die Versorgung über das bereits vorhandene und noch zu erweiternde Fernwärmenetz eine wichtige Rolle. So geht die Stadt Offenburg aktuell davon aus, dass 2040 über 50 Prozent der Haushalte in der Offenburger Kernstadt mit klimaneutraler Fernwärme versorgt werden können.

Für die WVO, die ihre Wärme aktuell noch zu etwa 95 Prozent in hocheffizienten erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken produziert, bedeutet das, zukünftig nicht nur auf den Ausbau, sondern auch vermehrt auf den Umbau der Fernwärmeversorgung zu setzen. Die Stadt Offenburg unterstützt dieses Vorhaben. So hat der Gemeinderat erst kürzlich beschlossen, in den kommenden Jahren eine „Roadmap Klimaneutrale Wärmeversorgung 2040“ zu erarbeiten – eine Maßnahme, die im engen Schulterschluss zwischen Stadt Offenburg und WVO erfolgen wird.

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