Angedacht: Hannah Gebhard
Zeit für eine neue Brille der Hoffnung

Hannah Gebhard | Foto: privat

Ich habe mehrere Brillen auf meinem Nachttischkästchen liegen. Jeden Tag setze ich eine auf. Meistens entscheide ich mich direkt nach dem Aufwachen, welche Brille ich heute nehme. Manchmal behalte ich die Brille den ganzen Tag an, manchmal wechsle ich sie auch im Laufe des Tages.

Brillen beinhalten unterschiedliche Glaubensansätze

Die Brillen sind nicht vom Optiker und haben auch keine Dioptrienzahl. Es sind Brillen, die unterschiedliche Glaubenssätze beinhalten. Positive, die mich für den Tag ermutigen und mir die schönen Seiten und Chancen des Lebens zeigen und Negative, die am liebsten mit mir den Tag auf dem Sofa verbringen und mir die Kraft rauben.

Ich erwische mich selbst dabei, wie ich mir manchmal eine Brille aufsetze, durch die ich nur schlecht sehen kann. Sie trübt meinen Blick und zeichnet mein Leben in Grautönen. Zurzeit heißt diese Brille „Corona“. Die Pandemie und seine Maßnahmen verschränken den Blick auf das Leben. Ich sehe die Krankheit, die Verzweiflung, die Einsamkeit, die zusätzliche Belastung für unseren Alltag.

Ich möchte sie heute bewusst dazu einladen, eine neue Brille aufzusetzen. Eine Brille, die uns Farben sehen und dankbar sein lässt, für die Möglichkeiten, die uns bleiben, und den Segen, den wir annehmen dürfen. Eine Brille, die uns Freude und Hoffnung schenkt. Gott hat uns zugesagt, dass er da ist und mit uns durch Höhen und Tiefen geht. Auch wenn wir momentan nicht weit in die Zukunft sehen und planen können – Gott ist da, er lässt uns nicht allein! "Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat (Hebr. 10).
Hannah Gebhard, Diakonin Auferstehungsgemeinde Offenburg 

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